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70 haben sich nun die Spizbuben dieses zu Nuzen gemacht, und den Wright exequirt,
und mir wieder einen Guinée aus den Beütel gestohlen, welches der Realy ihnen
nebst heftig>en@ injurien in Bart gesagt, welches sie hineingeschluckt Gesund
des Guinees und es ist dahier kein rimedium auf der Welt. Realj hat entsezlich
geschwor>en@, und wenn sie ihm wie mich auf der Gassen angetroffen, hätten sie
ihn ohne Remission in ihr Haus >S. 2@ in arrest mit genohmen, welches ihm an
seinen Credit geschadet, daß er nicht 100 Guinées nehmmen wolte. Du kanst dir
vorstellen, in was für einer Rage ich mich befunden habe. Des Belzebub>en@ seine
gesäze bringen es aber so mit sich. Der Deüfel holle sie. Die Gesäzmacher wird
er ohnedem schon haben. Mit der Protection ist es auch mit der Wurst verbunden,
denn sie nemmen die Leüte gleichwohl mit, schicken alsdann nach des Gesand-
ten Haus und informiren sich, alsdenn müssen sie einen wieder ohne Entgeld loß
lassen. Mein Project mit den Morison ist nach gewöhnlichen hiesigen Stylo, auf
etliche Däge Verzug angenohmen, als dann wird er mir sagen können, ob er was
ausgerichtet? Er kan ehender mit den Leüten nicht sprechen. Ich sehe kein anders
Mittel meiner Erlösung über, als das ich mir sehen den Wechßel zu Nuzen zu
machen sehen muß, wann du ihn anderst schicken kanst, und wann der Signor
Mingotti /: den du mein Compliment auszuricht>en@ nicht vergessen wirst :/ ohne
seiner incomoditet einen Wechßel, oder mir einen Credit hier auf 50 Guinees
machen könte, die er alsdann mit seiner Gelegenheit dort in Hamburg zahlen
kann. Er hat ja dort so viel Credit als er will, und darf nicht gleich paar Geld aus
legen. Er ersparte Uns bey 40 lb Wann er mich Uns jezt auslößete, Wir wolten
gern, wann er Interesse geben müste>,@ dasselbe bezahlen. Du darfst aber indessen
nicht glauben, daß ich mich auf dieses verlasse und sonst nichts unternemme?
Nein, ich thu alles, was nur möglich, aber es ist alles umsonst, man leihet un-
animit>er@ keinen Pfennig auf des Mylords Nahmen>,@ ehender auf des Sathan
seinen. Ich weis nicht mehr, ob ichs geschrieb>en@>,@ daß die Casarina ohne
>Kreuz@er darauf abreisen, x> und so wie du Geld zur Reise borgen müssen.
Reginelli will monathlich eine assignation haben, um es den seinen schick>en@
zu können. Vaneschi hat mir gesagt, daß ers erhalt>en@, Reginel>li@ aber hat mich
expressé gebeten, ich solle dir nichts davon schreib>en@, quasi, als wann es dir
möchte wehe thun oder verdrüssen. Ich kan nicht begreiffen, was ? er / für ein
Absicht darunter habe, daß er es zu cachiren suchet. Er sagt immer, daß er dich bald
antreffen >
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@ wolle. Thut ers vieleicht um von Uns was zu erfahren, od>er@
sein wahres Abseh>en@ vor Uns und den Jozzi zu verberg>en@, und Uns irre
zu mach>en@, oder meinet ers im Ernst, das mus die Zeit lehren. Das schlimst
ist, das künftige Woche Schiffe nach Hamburg gehen, die schon vor 4 Woch>en@
hätt>en@ abgeh>en@ sollen, also wann ich auch gleich das Geld gehabt hätte, so
hätte ich dennoch auf solche wart>en@ müssen. Ich werde just auf bösses Wetter
und Sturm wart>en@, welche um Michaeli in dieser Überfahrt renomirt sind.
Mir gehet der kalte Schweis aus, wann ich gedenke, daß ich dir absoluté den
Die Operisti als kulturelles Netzwerk
Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
- Titel
- Die Operisti als kulturelles Netzwerk
- Untertitel
- Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker
- Band
- 1 & 2
- Herausgeber
- Daniel Brandenburg
- Verlag
- Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8898-8
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 1048
- Kategorie
- Kunst und Kultur