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42 Gudrun Heidemann
tive‘ ein Erinnern auf, das eben nicht analog zur Schwarzweißmalerei erfolgt,
sondern in Weißschwarzkontrasten die Schichten des Erinnerns und Vergessens
aufschabt. In Hovens postmemorialer Erinnerung bleibt sogar offen, ob die Aus-
lassungen im Familiengedächtnis auf die (Groß-)Eltern zurückgehen oder von der
Autorin selbst vorgenommen wurden. Daher kann sich hinter dem marschieren-
den Hitlerjungen und dem jungen Wehrmachtssoldaten ebenso ein Opfer verber-
gen wie umgekehrt hinter dem auf technische Neuerungen seiner Zeit fixierten
Jungen ein williger Pflichterfüller. Von einer solchen Unzuverlässigkeit zeugt vor
allem das Latente, das hier etwa aufgrund zeitverschobener Zuordnungen his-
Abb. 10: Lückenhaftes Handanhalten
Opfernarrative in transnationalen Kontexten
- Titel
- Opfernarrative in transnationalen Kontexten
- Herausgeber
- Eva Binder
- Christof Diem
- Miriam Finkelstein
- Sieglinde Klettenhammer
- Birgit Mertz-Baumgartner
- Marijana Milošević
- Verlag
- De Gruyter Open Ltd
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-11-069346-1
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Opfernarrative, zeitgenössische Literatur, transnationale Erinnerung, Transnationalität
- Kategorie
- Lehrbücher