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Opfernarrative in transnationalen Kontexten
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Anna Brod Anerkennung als Opfer und Überwindung von Viktimisierungen: Zwei Theaterstücke zum NSU im Vergleich 1 Zum Begriff des ‚Opfers‘ im Zusammenhang mit dem NSU Im Zeitraum zwischen 2000 und 2007 wurden zehn Menschen von Mitgliedern einer neonazistischen Gruppierung, die sich selbst als „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) bezeichnete, ermordet. Häufig wird von ihnen kollektiv als ‚Opfer des NSU‘ gesprochen – ihre individuellen Namen und Details ihrer Biogra- fien, etwa ihre Berufe, sind weniger bekannt: – Enver Şimşek (Inhaber eines Blumenhandels, †  9. September 2000 in Nürn- berg), – Abdurrahim Özüdoğru (Inhaber einer Änderungsschneiderei, †  13. Juni 2001 in Nürnberg), – Süleyman Taşköprü (Lebensmittelhändler, †  27. Juni 2001 in Hamburg), – Habil Kılıç (Inhaber eines Obst- und Gemüsehandels, †  29. August 2001 in München), – Mehmet Turgut (Aushilfe in einem Döner-Imbiss, †  25. Februar 2004 in Rostock), – İsmail Yaşar (Inhaber eines Döner-Imbisses, †  9. Juni 2005 in Nürnberg), – Theodoros Boulgarides (Mitinhaber eines Schlüsseldienstes, †  15. Juni 2005 in München), – Mehmet Kubaşık (Besitzer eines Kiosks, †  4. April 2006 in Dortmund), – Halit Yozgat (Betreiber eines Internetcafés, †  6. April 2006 in Kassel), – Michèle Kiesewetter (Polizistin, †  25. April 2007 in Heilbronn). Als ‚Opfer des NSU‘ im Sinne von ‚unmittelbar Betroffenen der Verbrechen‘ können zudem auch jene Personen gelten, die bei einem der beiden dem NSU zur Last gelegten Sprengstoffanschläge in Köln am 19. Januar 2001 und 9. Juni 2004 verletzt wurden. Für die Gruppe der Hinterbliebenen der vom NSU Ermordeten als mittelbar Betroffene ist die Bezeichnung als ‚Opfer‘ dagegen nicht unprob- lematisch. Barbara John, Ombudsfrau der Bundesregierung für diese Gruppe, weist im Vorwort der von ihr herausgegebenen Sammlung von Erinnerungsbe- richten Unsere Wunden kann die Zeit nicht heilen auf die Divergenz zwischen dem Open Access. © 2020 Anna Brod, publiziert von De Gruyter. Dieses  Werk ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution 4.0 Lizenz. https://doi.org/10.1515/9783110693461-005
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Opfernarrative in transnationalen Kontexten
Titel
Opfernarrative in transnationalen Kontexten
Herausgeber
Eva Binder
Christof Diem
Miriam Finkelstein
Sieglinde Klettenhammer
Birgit Mertz-Baumgartner
Marijana Milošević
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-069346-1
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Opfernarrative, zeitgenössische Literatur, transnationale Erinnerung, Transnationalität
Kategorie
Lehrbücher
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