Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Nach 1918
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Seite - 16 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 16 - in Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945

Bild der Seite - 16 -

Bild der Seite - 16 - in Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945

Text der Seite - 16 -

16 Im Hinblick auf das Fluchtland Palästina waren insbesondere die „Central Zio- nist Archives“ in Jerusalem und die britischen „National Archives“ in London von Belang. Die Archivmaterialien beider Einrichtungen zur österreichischen Alijah vor 1938 sind bislang ebenfalls weitgehend unberücksichtigt geblieben. Die „National Archives“ verfügen über unzählige Dokumente zur Palästina-Politik des Colonial und Foreign Office, die die britische Immigrationspolitik und damit die Rahmenbe- dingungen für die Auswanderung nach Palästina nachvollziehbar machen. Zudem wird anhand dieser Unterlagen ersichtlich, wie die Briten die auch für die jüdische Bevölkerung Österreichs wichtige illegale Einwanderung zu bekämpfen versuchten. Im Zuge zweier längerer Forschungsaufenthalte in Israel wurden außerdem „The Central Archives for the History of the Jewish People“, „The Israel State Archives“ und „Yad Vashem“ (alle in Jerusalem), sowie das „Jabotinsky Institute“ in Tel Aviv aufgesucht. Darüber hinaus wurden Interviews mit ehemaligen Grazer Jüdinnen und Juden geführt, die in den 1930er Jahren nach Palästina ausgewandert sind und sich dort niedergelassen haben.18 Zur Untersuchung des für die Verfolgungs- und Vertreibungspolitik maßgeblich verantwortlichen Sicherheitsdienstes der SS und dessen Haltung zum Zionismus und zu Palästina wurde im „Bundesarchiv Berlin“ recherchiert. Zu den wichtigsten Quellen zählt insgesamt die Korrespondenz zwischen den mit der Auswanderung befassten jüdischen und zionistischen Organisationen sowohl in Österreich als auch in Palästina, darunter das Wiener Palästina-Amt, die Wiener Kultusgemeinde, verschiedene zionistische Vereine und Verbände, die „Jewish Agency for Palestine“ in Jerusalem und die Immigrantenorganisation „Hitachduth Olej Austria“. In umfangreicher Form liegt auch der Schriftwechsel zwischen den jüdischen Institutionen und den nationalsozialistischen Behörden (vor allem der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“) sowie diversen inter- nationalen Hilfsorganisationen vor. Anhand dieser Quellen lassen sich sowohl der Auswanderungsvorgang rekonstruieren, als auch zahlreiche organisatorische, finan- zielle und rechtliche Fragen zur jüdischen Emigration beantworten. Mehrere in den letzten Jahren veröffentlichte, zumeist auf lebensgeschichtlichen Interviews19 basierende Publikationen porträtieren vertriebene österreichische Jüdinnen und Juden und zeichnen ihren Weg nach Palästina und ihr Fortkommen 18 Einige der interviewten Personen sind im Buch der Verfasserin „In Graz und andernorts. Lebens- wege und Erinnerungen vertriebener Jüdinnen und Juden“ (Graz 2013) porträtiert. 19 Die Relevanz der persönlichen Erinnerungsberichte und der seit den 1980er Jahren im Zuge ei- ner intensiven wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Shoah erfolgten Befragungen von Überlebenden wird insbesondere durch die Quellenlage deutlich. Gerade für viele Fragen, die im Rahmen historischer Forschungen zum Nationalsozialismus zu stellen sind, existieren schlichtweg keine anderen aussagekräftigen Quellen außer autobiographische Aufzeichnungen oder Interviews. Diese Quellenform ist allerdings nicht unproblematisch: Die Retrospektive der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen führt zwangsläufig zu einer Verbindung zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem, das Erzählte ist sowohl durch den zeitlichen Abstand als auch durch eine selektive Erinnerung gefärbt. Vgl. Ulrike Jureit, Erinnerungsmuster. Zur Methodik lebensgeschichtlicher Interviews mit Überlebenden der Konzentrations- und Vernichtungslager (= Forum Zeitgeschichte, Bd. 8), Hamburg 1999, S. 27–32.
zurück zum  Buch Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945"
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Titel
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht
Untertitel
Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Autor
Victoria Kumar
Verlag
Studienverlag Ges.m.b.H.
Ort
Innsbruck
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7065-5419-0
Abmessungen
15.6 x 23.4 cm
Seiten
216
Schlagwörter
Palestine/Israel, Aliyah/Zionism, Jewish history of Austria, National Socialism in Austria, Palästina/Israel, Alijah/Zionismus, Jüdische Geschichte Österreichs, Nationalsozialismus in Österreich
Kategorien
Geschichte Nach 1918
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht