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Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
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21 teiligung der jüdischen Bevölkerung versuchten die Betroffenen durch Auswande- rung zumeist nach Amerika oder in westeuropäische Staaten zu entkommen. Auch wenn Palästina in vielen Fällen nur als Alternative aufgesucht wurde (etwa in den 1920er Jahren, als die Einwanderungsbestimmungen der USA drastisch verschärft wurden, insbesondere aber als die nationalsozialistische Bedrohung eine rasche Flucht erforderte, sich die potentiellen Aufnahmeländer aber zunehmend weiger- ten, diese Rolle zu übernehmen), wurde das Land seit dem späten 19.  Jahrhundert allmählich häufiger als Emigrationsziel in Betracht gezogen. Als Unikum unter den Zielländern stellte Palästina aber nie bloß eine Zufluchtsstätte dar, sondern bot seit jeher gleichermaßen die Möglichkeit, das individuell umzusetzende zionistische Ziel zu realisieren und der Überzeugung wegen zu immigrieren. Dass sich Palästina zu jeder Zeit von allen anderen Emigrations- und Zufluchtsländern unterschied, wird noch einmal bei der Betrachtung der zahlreichen (nicht unproblematischen) Begrifflichkeiten deutlich, die im Zusammenhang mit der Palästina-Wanderung auftauchen und derer sich die Zionistinnen und Zionisten bei der Entwicklung und Verbreitung ihres Programms bedienten. Begriffsbestimmungen „So spricht Kyrus, der König von Persien: Der Herr, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben, und er hat mir befohlen, ihm ein Haus zu Jerusalem in Juda zu bauen. Wer nun unter euch von seinem Volk ist, mit dem sei sein Gott, und er ziehe hinauf nach Jerusalem in Juda und baue das Haus des Herrn, des Gottes Israels; das ist der Gott, der zu Jerusalem ist.“29 Mit dem Sieg der persischen Achämeniden über Babylon 539 v. Chr. wurde der jahrzehntelangen babylonischen Gefangenschaft, der folgenreichen Zäsur im Leben und Selbstverständnis der verschleppten Israeliten, ein Ende bereitet und es begann sich die Hoffnung der Exilierten auf die Alijah, auf das künftige „Hinaufziehen“ in die alte Heimat, zu erfüllen. Die Möglichkeit, nach Israel zurückzukehren, die der Perserkönig Kyros II. nach biblischer Überlieferung den  – wie sie ab dieser Zeit genannt wurden  – Juden mit oben zitierten Worten zugesprochen haben soll, konnte allerdings nicht von allen Betroffenen wahrgenommen werden, wodurch die Diaspora30 zu einer Form jüdischer Existenz wurde, die sich spätestens mit der Eroberung Jerusalems durch die Römer und der Niederschlagung des Bar-Kochba- 29 Altes Testament, Buch Esra, Vers 1,2–1,3. Vgl. 2. Buch Chronik, Vers 36,23. 30 Der Begriff leitet sich vom griechischen Verb „dia-speirein“ ab und bedeutet „ausstreuen“, „sich zerstreuen“ bzw. „getrennt werden“. In der Septuaginta, der ältesten durchgehenden Bibelüberset- zung, bezeichnet „Diaspora“ (hebr.: Galuth) sowohl den Vorgang der Zerstreuung Israels unter die heidnischen Völker als auch die Zerstreuten selbst. Positiv konnotiert meint der Begriff auch die besondere Situation, dass unzählige Jüdinnen und Juden bis heute außerhalb des Landes Israels le- ben, ihre Beziehung zum Mutterland aber beständig pflegen. Auch im Kontext anderer „verstreuter“
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Land der Verheißung – Ort der Zuflucht Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Titel
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht
Untertitel
Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Autor
Victoria Kumar
Verlag
Studienverlag Ges.m.b.H.
Ort
Innsbruck
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7065-5419-0
Abmessungen
15.6 x 23.4 cm
Seiten
216
Schlagwörter
Palestine/Israel, Aliyah/Zionism, Jewish history of Austria, National Socialism in Austria, Palästina/Israel, Alijah/Zionismus, Jüdische Geschichte Österreichs, Nationalsozialismus in Österreich
Kategorien
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