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Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
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Seite - 79 - in Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945

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79 die mit ihrer „assimilationsfeindlichen“, anti-sozialistischen, anti-britischen und anti-arabischen Haltung besonders in Österreich zu Bedeutung gelangten. Ange- führt vom Journalisten Robert Stricker (1879–1944) schloss sich die Mehrheit von ihnen später den „Revisionisten“ an. Konträr dazu positionierte sich die Fraktion um Chaim Weizmann, die die (zumindest quantitativ) gleichberechtigte Miteinbe- ziehung nicht-zionistischer Delegierter in der Jewish Agency befürwortete, da der Aufbau Palästinas ihrer Ansicht nach von den Zionisten allein nicht zu realisieren war. Bei der Abstimmung am 16. Zionistenkongress in Zürich vermochte sich diese Haltung durchzusetzen und die Jewish Agency konstituierte sich zu gleichen Teilen aus zionistischen und nicht-zionistischen Vertretern. Während die „Allgemeinen Zionisten“, die sich als Vertreter jener Mitglieder der Landesverbände verstanden, die sich ideologisch und parteipolitisch nicht festlegen wollten, ihre führende Rolle innerhalb der „Zionistischen Weltorganisation“ 1933 an das sozialistische Lager abgeben mussten, blieben sie in Österreich bis 1938 die stärkste Fraktion und stellten, nachdem der Großteil der „Radikalen“, der „Revi- sionisten“ und der sozialdemokratischen „Hitachduth“ wegen ideologischer Diffe- renzen aus dem „Zionistischen Landesverband“ ausgetreten war, auch die Mehr- heit innerhalb der ursprünglich als Dachverband aller österreichischen Zionisten fungierenden Organisation. Unstimmigkeiten vor allem über die Wahl Weizmanns zum Präsidenten der „Zionistischen Weltorganisation“  – von 1935 bis 1946 übte er dieses Amt aus  – führten auch zu einer Spaltung der „Allgemeinen Zionisten“: 1934 teilten sie sich in eine mehr linksgerichtete, „Pro-Weizmann“-Fraktion „A“ (auf Weltebene konnte sich diese eindeutig durchsetzen, in Österreich blieb sie aber in der Minderheit) und eine konservative „Weizmann-kritische“ Fraktion „B“. Eine weitere Absonderung einer zionistischen Gruppierung wirkte sich letztlich auch auf die Organisation der Auswanderung nach Palästina aus. Die von Vladimir Zeev Jabotinsky geführten „Revisionisten“198 unterschieden sich programmatisch deutlich von den Inhalten und Zielen der „Zionistischen Weltorganisation“, viel- mehr noch forderten sie eine „Revision“ der politischen Grundsätze des Zionismus. Zu den wichtigsten Zielen der Bewegung zählten die durch eine sofortige Massen- einwanderung herzustellende jüdische Mehrheit in Palästina, die Errichtung eines jüdischen Staates beiderseits des Jordan und eine energische Politik (notfalls mit militärischen Mitteln) gegenüber der britischen Mandatsregierung. Nachdem ihre Forderungen zurückgewiesen worden waren, traten die „Revisionisten“ 1933 aus der Weltorganisation aus und gründeten 1935 in Wien die „Neue Zionistische Orga- nisation“ (NZO). Die Austrittsgegner verblieben mit der neu entstandenen „Juden- staatspartei“ in der Weltorganisation, waren in der Folge jedoch mit Ausnahme der von Robert Stricker geführten österreichischen Landesorganisation unbedeutend. Während sich der Großteil der österreichischen „Revisionisten“ von Jabotinsky 198 Zu den zionistischen „Revisionisten“ siehe das Kapitel bei: Budischowsky, Jüdisch-politische Or- ganisationen, S. 200–204; sowie ferner: Jaacov Shavit, Jabotinsky and the Revisionist Movement 1925–1948, London 1988; Walter Laqueur, Der Weg zum Staat Israel. Geschichte des Zionismus, Wien 1972, S. 357–403.
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Land der Verheißung – Ort der Zuflucht Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Titel
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht
Untertitel
Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Autor
Victoria Kumar
Verlag
Studienverlag Ges.m.b.H.
Ort
Innsbruck
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7065-5419-0
Abmessungen
15.6 x 23.4 cm
Seiten
216
Schlagwörter
Palestine/Israel, Aliyah/Zionism, Jewish history of Austria, National Socialism in Austria, Palästina/Israel, Alijah/Zionismus, Jüdische Geschichte Österreichs, Nationalsozialismus in Österreich
Kategorien
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