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Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
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141 der Weg der Assimilation verurteilt wurde, war  – so Doron Rabinovici  – ganz im Sinne der Nationalsozialisten, deren Antisemitismus sich von Beginn an vor allem gegen die assimilierten Jüdinnen und Juden gerichtet hatte. Zudem waren die Zeilen bloß an die Verfolgten adressiert und erreichten die „Volksgemeinschaft“ ohnehin nicht.393 Am 9.  November 1938 von der Gestapo eingestellt, folgte auf die „Zionistische Rundschau“ das „Jüdische Nachrichtenblatt  – Ausgabe Wien“. Prinzipiell erlaubte das „Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ die Herausgabe eines ein- zigen Nachrichtenblattes im Deutschen Reich, für die „Ostmark“ wurde Ende 1938 die Produktion einer vierseitigen Beilage zu dem in Berlin erscheinenden „Jüdi- schen Nachrichtenblatt“ bewilligt. Die vom stellvertretenden Leiter des Palästina- Amtes Mauricy Moses Grün geführte Zeitung erschien ab 3.  Februar 1939 zweimal wöchentlich und befasste sich mit ähnlichen Inhalten wie das Vorgängerblatt. Im Zentrum standen Auswanderungsangelegenheiten, wobei nicht nur Informationen vermittelt wurden, sondern mehrmals explizit zur Emigration aufgerufen wurde: „Ruf an alle! In einem ernsten Augenblick, im Schatten schwerwiegender Ereignisse, richtet die Israelitische Kultusgemeinde an die in Wien woh- nenden Juden die Aufforderung: Haltet auch weiterhin fest am bisherigen Ziel […]. Mit Unterstützung der jüdischen Wanderungsorganisation und mit Hilfe der im Ausland lebenden Freunde und Verwandten konnte die Israelitische Kultusgemeinde Wien ihre Aufgabe, jedem in Wien wohnen- den Juden bei seiner Auswanderung behilflich zu sein, auch in den letzten Monaten gerecht werden. Diese Aufgabe wird aber erst dann voll und ganz erfüllt sein, bis alle in Wien lebenden auswanderungsfähigen, der jüdischen Glaubensgemeinschaft angehörigen Personen das ihnen vorschwebende Ziel der Auswanderung erreicht haben werden. Es gilt daran festzuhalten, es gilt zu beweisen, dass die Frage der jüdischen Auswanderung aus Wien lösbar ist und daher gelöst werden muss.“394 Gleich wie beim Vorgängerblatt nahm Palästina im Hinblick auf die Zielländer zunächst den größten Raum ein. Ausführlich wurde beispielsweise über das „Weiß- buch“ von 1939, die britische Palästina-Politik im Allgemeinen sowie über Sied- lungs- und berufliche Möglichkeiten berichtet. Wie bereits in der „Zionistischen Rundschau“ fanden sich auch im „Jüdischen Nachrichtenblatt“ ein Englisch-, später auch ein Spanischkurs für Anfängerinnen und Anfänger, Inserate für Wohnun- gen, Kaufangebote etc. Zahlreiche Ausgaben enthielten außerdem Angebote zur Eheschließung (häufig Scheinehen, die für die Ausstellung von Auswanderungs- in die Welt ziehen; sondern als Träger einer großen Idee, ausgestattet mit innerer Sicherheit und mit seelischem Adel  …“. In: Ebda. 393 Rabinovici, Instanzen, S. 102; siehe auch Budischowsky, Jüdisch-politische Organisationen, S. 440– 442; Rosenkranz, Verfolgung, S. 75–77. 394 In: Jüdisches Nachrichtenblatt, Jg. 2 (1940) Nr. 39, S. 1.; http://deposit.ddb.de/online/jued/jued. htm [Abruf: 1. 7. 2014]. Mittlerweile ist die Zeitschrift nicht mehr online in der Deutschen Natio- nalbibliothek verfügbar.
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Land der Verheißung – Ort der Zuflucht Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Titel
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht
Untertitel
Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Autor
Victoria Kumar
Verlag
Studienverlag Ges.m.b.H.
Ort
Innsbruck
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7065-5419-0
Abmessungen
15.6 x 23.4 cm
Seiten
216
Schlagwörter
Palestine/Israel, Aliyah/Zionism, Jewish history of Austria, National Socialism in Austria, Palästina/Israel, Alijah/Zionismus, Jüdische Geschichte Österreichs, Nationalsozialismus in Österreich
Kategorien
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