Seite - 4 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Bild der Seite - 4 -
Text der Seite - 4 -
A b e l, M i ch.
aus
wur-
enne ge-
würdigt, nach Italien zu reisen, um daselbst seine Studien und seine
Kunstbildung zu vollenden. Wahrend eines Aufenthalts von 6 Jahren in
Rom, Neapel und den übrigen vorzüglichsten Städten Italiens, lebte
er, schöpferisch wirtend, nur in dem Genusse der dort aufgehäuften Kunst-
schatze. In diesem Zeitraume wurden auch mehrere seiner vorzüglichsten
historischen Gemälde von ihm vollendet oder entworfen. Zu den ersteren
gehören:Antigone; dieses schöne Gemälde mit Figuren in Lebensgröße,
das durch einfache tiefgedachte Composition das Auge unwiderstehlich fesselt;
Klopstock im Elysium :c. Dieß Gemälde wurde für die k. k. Oal-
lerie im Belvedere gekauft. Zu den in Rom entworfenen, aber erst spä-
ter vollendeten Werten gehören: Cato von Ut ica, der im Moment
des Selbstmordes von seinem Sclavenknaben das Schwert nimmt; ein
großes Gemälde, welches jetzt die l. k. Akademie in Wien ziert. Im
Oct. 1807 reiste A. aus Italien zurück mit einer unglaublichen Menge sei-
ner Zeichnungen, Studien 2c. Er arbeitete nun auch in Wien mit
rastlosem Eifer, unter Anderem mehrere große Werke, wovon hier nur
einige erwähnt werden, als: 3 Altarblätter, eines für die Kirche in der
Vorstadt O u m p e n d o r f z u Wien, eines für die Pfarrkirche in
Krems, und eines nach Oainfahrn nächst Baden; dann Oresi,
der' sich der Retterinn seines Leben s, seiner Schwester Elektra, zu er-
kennen gibt — nach Sophokles — ein Gemälde von zwölf Figu-
ren über halbe Lebensgröße; die Haupt-Courtine für das neuerbaute
Schauspielhaus zuPesth, besonders merkwürdig durch den Effect, zu
welchem die nächtliche Beleuchtung dieses auf Hresco-Art behandelten
Werkes berechnet ist, um die Wirkung eines Ohlgemäldes zu machen;
dieß waren bis 1313 die Früchte der Muse dieses fieißigm Künstlers.
Seine letzte große Arbeit war das Bildniß des Kaisers von Osterreich, im
ganzen Kaiserornate. Unter seinem Nachlasse befindet sich noch eine Menge
von Entwürfen und Skizzen, an deren Ausführung ihn seine fast durch
2 Jahre ganz zerrüttete Gesundheit hinderte. Er starb den 4. Oct. 1813.
Abel , Mich., geboren zu Frankfurt an der Oder; ward
1536 Rector der evangelisch-lutherischen Schule zu Ig lau , ein guter
lateinischer Dichter und gekrönter Poet. Er war 1567 Pädagog einiger
adeligenIünglinge zuLauban in der Oberlausitz, kam aberin Zwietracht
mit S ig ism. Svevus, Prediger in Lauban, und wurde deßwegen
so wie anderer dazugekommenerUrsachen willen vom dortigen Stadtrathe
abgedankt. Auch in I g l a u sing er einen Streit mit dem dortigen Syn-
dicus und Präses der Schule, I oh . Hynconius, an, den er 1586
gewaltsam angriff; und weil er halsstarrig genug dem Stadtrathe den
Gehorsam versagte, so wurde er eingekerkert und ihm sein Hab und
Out in Beschlag genommen; endlich wieder in Freyheit geseht, mußte
er sich von Ig lau entfernen. Von seinen Schriften sind folgende be-
kannt: Ds lilia Zckolae I^ubanen^L, Görlitz, 1564; — lf
loicvlum?oem2tuin lil)6i-unu5. Prag, 1587; — ^iegia
luin Minium klO5wnen8ein, caswe eludnioins ac inoiuin 5tu-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie