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mer in ansehnlichen Staatsämtern auszeichnend verwendet. Ferdinand
Anton , Freyherr von und zu A., k. k. Rath und Kreiscommifsär in
Kärnthen, wurde nach 44jähriger Dienstleistung 1786 in den Grafen-
stand erhoben. Ferdinand Graf von und zu A. wurde den 17. Sept.
1796 auch in die steyermärkische Landmannschaft aufgenommen.
Aichen, die Freyherren/ leiten ihre Abkunft aus Brandenburg , wo-
selbst Anfangs des 17.Iahrh. Mar t i n von'A., Patriziern, zu H a tne-
gen lebte. Zuerst ließ sich sein Sohn Peter von A., Dr. der Rechte,
1638 in Wien nieder und wurde in den Ritterstand bey der niederösterr.
Landschaft aufgenommen; st. als Regierungsrath und Landschreiber. Ei-
ner seiner Söhne I oh . Ioach. war 1713 Landuntermarschall; ihm ist
die Berichtigung und Ergänzung der Ritterstandes-Matrikel, 1727 be-
wirkt, zu verdanken. Von ihm ist auch ein großes prächtiges Wapen-
buch, welches nachmahls in die k. k. Hofbibliothek kam. Er starb den
20. Sept. 1729. — Einer der Nachkommen seines Bruders Franz
Carl v. A., hat sich vorzüglich hervorgethan, und besonders allge-
meine Achtung erworben, nähmlich Joseph Freyh. v. A. (f. d.)
Aicken, Ios. Freyh. v o n , k. k. wirklicher geheimer Rath,
niederösterr. Oberstlandrichter, Landrechtspräsident und Vicepräsident
der Hofcommission in Iustizgesetzsachen. Er war den Z0. Iuny 1745
geboren, und unter 12 Geschwistern einer der jüngeren Söhne des
in 54jährigen Staatsdiensten ehrenvoll gestandenen niederösterr. Land-
raths und Landtafel-Directors, Ant. Augustin v. A. — 1767 be-
trat er als Secretär bey dem Hofmarschallamte seine öffentliche Dienst-
bahn, wurde schon 1770 zum Rathe bey dieser Behörde befördert, und
im folgenden Jahre als Justiz «Commissär in die Reichsgrafschaft Fal-
kenstein abgesandt. Er entledigte sich der ihm ertheilten beschwerlichen
Aufträge mit dem glücklichsten Erfolge, und wurde zur Belohnung der
dem Lande geleisteten wichtigen Dienste 1773 zum Administrator der
Grafschaft ernannt, aber 1774 wegen geschwächter Gesundheit auf sein
Ansuchen wieder zum Hofmarschallamte übersetzt. Bey der neuen Ein-
richtung der Gerichtsbehörden erhielt er 1782 die Stelle eines nieder-
ösierr. Appellationsrathes. — 1792 ernannte ihn der Kaiser zum Hof-
rathe bey der obersten Iustizsielle, 1799 zum Beysitzer der Hofcom-
mission in Iustizgesetzsachen, und 1807 zum Vicepräsidenten des nieder-
österr. Landrechtes und Präses des Wechselgerichtes. Aus des Kaisers
eigener Bewegung erhielt er zu auszeichnender Vergeltung seiner viel-
fachen Dienstleistung 1808 das Ritterkreuz des St. Stephan-Ordens,
welcher Verleihung die Erhebung in den Freyherrnstand 1816 folgte.
— 1814 ernannte ihn der Kaiser zum niederösterr. Oberstlandrichter,
wodurch er zugleich Curator des herzogl. Savoyischen Damenstiftes wur-
de; dasselbe Jahr erhielt er auch die geheime Rathswürde.—Nach
dem Tode des Hofcommissions-Präsidenten, Math. Wi lh . von Ha an,
führte er aus höchstem Auftrage das Präsidium bey der Hofcommission
in Iustizgesetzsachen, bis der Staats- und Conferenzminister, Graf
von W al li s, dieses Präsidium übernahm. Zum Merkmahle der höchsten
Zufriedenheit wurde er sodann noch in diesem Jahre zum Vicepräsiden-
ten der Hofcommission ernannt. — Während dieser 51jährigen Dienstlei-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie