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282 Beschäl-Ansralten. — Bessenyei.
folgte. Merkwürdig ist, daß B. bey der glühenden Vorliebe für sein
Vaterland, dennoch einem eben so glühenden Kosmopolitismus anhing. So
incorrect er lateix schrieb, so gewandt verstand er deutsch zn schreiben.
Beschäl-Anstalten, s. Gestüte.
Bcskiba, Ios., Professor der Elementar-Mathematik an der
Realschule des k. k. polytechni/chen Instituts, geb. zu Wien den 17.
März 1792 , studirte im dasigen k. k. Stadt-Convicte, woselbst er
1313 und 1814 dieStelle eines Repetitors der Mathematik versah, erhielt
1316 provisorisch das Lehramt der Elementar-Mathematik im polytech-
nischen Institute, 1317 auch das der Physik; 1313 wurde er wirklicher
Professor der Mathematik in dieser Anstalt, und trug 1320 und 1321 an
der Wiener Universität die höhere Mathematik im 1. Jahrgange vor.
Er gab heraus: Aufiösungslehre der Gleichungen, Wien, 1319.—
Lehrbuch der Elementar-Mathematik, 3 Bde., eb. 1322 — 26.
Bessel, Gottfr. v- , Abt der Benedictiner-Abtey Oöttweih
in Niederösterreich, geb. den 5. Sept. 1672 zu Buchheim im Main-
zischen. Seine erste wissenschaftliche Bildung erhielt er in den Schulen
zu AschaUenburg, Bamberg undWürzburg; Philosophie und
Theologie hingegen studirte, er zu Sa lzburg, und trat dann 1672
zu Oöttweih in den Benedictiner-Orden. Zu Wien erhielt er die
theologische Doctorswürde und lehrte dann in dem Mainzischen Kloster
Sel ig ensiadt die Philosophie und Theologie. Der Churfürst von
Mainz, Lothar Franz, B.'s Einsichten vertrauend, bediente sich.
seiner auf Gesandtschaften nach Rom, Wien und andern Orten,
und nahm ihn in seinen geheimen Rath auf. Die Würde eines Abtes
von Oöt tweih erhielt er vom Kaiser Car l V I . 1714; zwey Jahre
darauf beehrte ihn dieser Monarch mit dem Titel eines kaiserl. Theologen,
und 1720 sandte er ihn nach Kempten, am die daselbst entstandenen
Irrungen beyzulegen. Er starb 1749. — B. war hochverdient um die
Förderung der wissenschaftlichen Cultur in seiner Abtey, die er nach
dem Brande 1713 prachtiger wieder aufbauen, und mit einer an wich-
tigen Manuscrivten, alten Drucken und andern Seltenheiten reichen
Bibliothek versehen ließ. Er unternahm es nähmlich, eine diplomatische
Geschichte seiner Abtey herauszugeben, wovon aber nur der in der Ge-
schichte der deutschen Diplomatik Epoche machende Prodromus erschienen
ist. Das Werk führt den Titel: (HKi-onioon (^ottviconse sivo ^
Hua« 61 iN6(illl6 6XM0LN8, 6X coacl. aniiH. 7 aeprornp
I'om. 1. 51V6 pl-0(1l-0MU5. Tegernsee, 1732, (in 2 Foliobänden).
Dieser Prodromus, an dem auch Hahn Antheil nahm, enthalt eine
auf die sorgfältigsten urkundlichen Untersuchungen gegründete Anlei-
tung zur alten Geographie und Kenntniß der alten deutschen Gauen,
und eine kritische Graphik und diplomatische Topographie, allen folgenden
ahnlichen Arbeiten zur Grundlage dienend. B. blieb nicht dabey stehen,
sondern hatte noch 2 Bde. des eigentlichen Chronicon verfaßt. Nun
steht die Erscheinung des 2. Bandes zu gewärtigen.
Bessenyei, Georg v. Dieser große Denker, der auch als Dichrer
einen bedeutenden Einflusi auf dis ungar. Poesie ausübte, indem er
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie