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86 Beth. v. IktärStcph.—Bcwoh. d. Raiserth.
5tri5 Iieiv^t. c0n5658. etc., 1675. — Seme Biographie von 164I—»
1703 hinterließ er handschriftlich. Unecht sind ihm zugeschrieben: Hlö-
nioii-65 l^istoi-. tonten. Ie5 6ern. troukleZ sie ^i-Inz^lvInie, 2 Bde./
Amsterdam/ 1736. Selbe hat ein Abbe Reverend compilirt.
Bethlen v. Ik tär , Stephan, siebenbürg. Oubernator, als
welcher er sich jedoch nur kurze Zeit behaupten konnte. 1630 trat er die
Fürstenwürde an Georg Rakoczy ab. Er ging zum Katholicismus
über, erhielt spater seine Besitzungen wieder, und verlebte ruhig seine
letzten Tage.
Bethlen v. Bethlen, Farkas, tvo l fg. , Sohn des Franz
B. (s. d.), berühmter siebenbürg. Geschichtschreiber, geb. 1643. Er
war geh. Rath des Fürsten Mich. Apaf i , Provinzial-Kanzler und
Obergespan des Albenser Comitats, ein Mann von Talent, Freund
und Pfleger der Wissenschaften. Seinen Herrn bey der Pforte zu recht-
fertigen, ging er 1678 mit Clem. Mikesch als Gesandrer nach Con-
srantinopel. Er starb das Jahr darauf in seinem Vaterlande. B.
schrieb eine Geschichte Siebenbürgens von der Schlacht bey Mohäcs
1526— 1606. Den Druck derselben besorgte sein Bruder Aler ius
1637 in der Druckerey des Schlosses Keresd. Selber hörte aber mit
der Seite 332 auf, woran die Tökely'schen Unruhen Schuld waren.
Die Exemplare wurden zerstreut, zum Theil versteckt und beschädigt.
Nach einer besondern Behauptung wurden sie in einen Weinkeller ge-
worfen, und verfaulten da. Das Buch ist allerdings sehr selten; indeß
dürften, nach einer sehr begründeten Annahme eines Buchhändlers, der
allein in Deutschland und der Schweiz 17 Exemplare sah, deren wohl
über 50 existiren. Bey dem Werke fehlt auch der Titel. Eine vollständi-
ge, aber äußerst schlecht ausgestattete Ausgabe in 6 Banden veranstalte-
te Ios. Benlö zu Hermannstadt 1732 — 93.
Betska, s. Becska.
Bettfedern. Mahren, Böhmen, Österreich, Ungarn :c. gewin-
nen erstaunlich viel solcher Federn. Sie werden entweder in den Haushal-
tungen geschlissen, oder es geschieht diese Arbeit erst, wenn sie schon ein
Eigenthum der Federnhändler geworden. Der Handel damit ist in einem
grosien Theile des österr. Staates in den Händen der Juden, zumahl
der böhmischen, die in mehreren österr. Landern die rohen Federn zu-
sammentaufen, und in ihre Niederlagen nach Prag liefern. Das Mei-
ste geht von Prag aus nach Leipzig, nach den Hansestädten,
und in andere Gegenden Deutschlands. Auch die Städte Schütten Hö-
fen, Przeznitz, Winterberg, Sebastiansberg, Schlu-
ck enau, Te plitz :c. handeln mit böhm. Federnnach Sachsen, Bayern
u. s. w. Unstreitig ist der böhm. Federnhandel, der sich ins In- und Aus-
land verbreitet, von vieler Bedeutung, nachdem in der neueren Zeit die
Federnpreise so sehr in die Höhe gegangen.
Bewohner des Raiserthums gehören mehreren ganz verschiede-
nen V^nsstämmen an, so daß außer Rußland kein Staat in Europa besteht,
welcher von so verschiedenartigen Völkern bewohnt wäre. Die Zahl der
sämmtlichen Einwohner, welche beträchtlich im Wachsthum ist, wird
gegenwärtig auf 34,152,243 angeschlagen. Osterreich hat daher
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie