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Biharer G e spanschaft. 297
be-
vielen
^ ^ ^ )nen
und Ungarn Brauhäuser, doch der großen Weinerzeugung wegen, von.
geringer Bedeutung, desto wichtiger ist dieser Erwerbszweig jedoch in
Böhmen, welches in den österr. Staaten die größten Brauhauser hat;
berühmt seiner Größe wegen, ist jenes zu Reichenb erg, auch ist das
böhmische B., seiner vorzüglichen Güte wegen, in besonderem Ruf.
Mahren zählt ebenfalls viele Bierbrauereyen, von indessen nicht ausge-
zeichnetem Rufe. — In Oalizien ist die Bierbrauerey, da man daselbst
Branntwein vorzieht, ganz ohne Bedeutung. Der Han.del mit B. ist
im Ganzen genommen, in den österr. Staaten nicht von Belang,
da der Transport zu Lande leine ferne Versendung der B.e gestattet.
Wien bezieht sein B. größtentheils aus seinen eigenen Brauhäusern
und aus der Nähe, da zu Lande nur aus einer Entfernung von 2 Meilen
B. dahin gebracht werden kann, wenn es die Concurrenz im Preise
bestehen soll. Doch werden auch aus Böhmen, Oberösterreich, ja selbst
aus Bayern B.e eingeführt, welche jedoch ziemlich hoch im Preise zu
stehen kommen. Die gewöhnlichen B.-Gattungen, welche in Wien ge-
trunken werden, sind: sogenanntes Bayrisches, die gewöhnlichste Sorte;
Kaiserbier, eine lichte süßere und subIran tiosere Gattung, und endlich
Märzenbier, welches gewöhnlich im Winter oder Anfangs Frühling
gebraut wird, größeren Malz - und Hopfenreichthum , und län-
gere Haltbarkeit besitzt. In der Gegend von H o r n wird auch Weißbier,
sogenanntes Horner B. gebraut, welches, besonders in Krugen verpfropft,
einen süßen, geistigen, fast weinähnlichen Oeschmackhat. Die sogenann-
ten Oberzeugbiere unterscheiden sich von den bey weitem beliebteren
Unterzeugbieren dadurch, daß ihre Gährung nicht wie bey diesen, im
Bottiche, sondern erst im Fasse vor sich geht. Die vor einiger Zeit durch
allerley Zuthaten bereiteten Oesundheitsbiere, Weinbiere u. dgl. m.
haben jetzt wieder allgemein jenen mit einfacher Bereitung Platz gemacht.
Die Einfuhr an B. sowohl als an Branntwein und Essig, ist im österr.
Staatestärker, als dieAusfuhr. Die Einfuhr betrug z.B. an B., Brannt-
wein und Essig 1320: 367,000 f l . , 1321: 477,000 fl. , 1322:
514,300 fl., 1323: 259,400 fi. , 1324: 190,400 fl., 1325: '
680,300 fi., 1326: 343,300 st.; die Ausfuhr an B. und Brannt-
wein ^hne Essiq) 1320: 222,200 fi., 1321: 153,000 fi. 1322:
W2,500fl . , 1823: 312,900 fi., 1324: 243,900 fi., 1325:
243,500 fl., 1326: 150,700 fi. C. M. an Werth und so verhältniß-
mäßig weiter.
Biharer Gespanschaft in Oberungarn :m Krelse jenseits der
Theiß. Diese volkreiche Gespanschaft, die ehedem ein Herzogthum war,
hat einen Flächenraum von 200 Quadr. Meil. Sie wird auf vielen
Seiten von Morästen und Waldungen durchschnitten und ist östlich von
dem karpathischen Gebirge umgeben, westlich jedoch eine weite Ebene,
Doch trifft man auch hier häufig gegen 10 Klafter hohe Hügel an,
welche man aber für künstliche Wachhügel (Warten), die man emst an-
gelegt bat, erklären will. Die vorzüglichsten Flüsse dieser Oespanschaft
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie