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306 Bittersalz. — Blahctka Leopoldine.
lohnend der Feldbau, des rauhen Clima's wegen, auch der Weinbau ist
nurj'unbedeutend. Der District zahlt mit Inbegriff der k. Freystadt Bi«
stritz 51 Ortschaften, und wird in den sachsischen und in den walach,
Kreis abgetheilt. Letzterer wurde bey Einrichtung der siebenbürg. Mili-
targranze 1761 zu derselben gezogen und bildet nun den größten Theil
des zweyten walach. Oranz-Infanterie-Regiments.
Bittersalz, oder engl. Salz, ein sehr bitter schmeckendes Salz,
das in regelmäßigen vierseitigen Säulen krystallisirt. Es ist natürlich ge-
bildet in mehreren Mineralwassern vorhanden, vorzüglich zu Said-
schltz, P i l l n a , Sedli tz und B i l i n in Böhmen, an welch letz-
terem Orte dasselbe auf fürstl. Lobkowitz'sche Rechnung in betrachtli-
cher Menge nebst der vortrefflichen Magnesia oder Bittererde bereitet
wird. So wie es im Handel vorkommt, bildet es nicht die großen säu-
lenförmigen, sondern nur zarte spießige Krystalle. In früheren Zeiten
haben viele Lander bloß engl. B. bezogen, das wahrscheinlich noch jetzt
ausschließend in das lombardisch-venet. Königreich eingeführt wird. Das
böhm. B. darf die Concurrenz des englischen nicht scheuen, da es die-
sem an Güte nicht nachsteht; so wie das von Gran in Ungarn auch
sehr geschaht wird.
B iwa ld , Leop., Professor der Physik am Lyceum zu Oratz,
geb. den 36. Febr. 1731 zu Wien. Er war ein gelehrter Jesuit, und
hat sich um'die Naturwissenschaft Verdienste erworben, da er mit dem
Geist der Prüfung in sie drang, und manche wichtige Entdeckung mach-
te. DieHeimath wie das Ausland erkannten seinen Werth;, er stand mit
den berühmtesten Gelehrten im Briefwechsel, unter andern mit dem
unsterblichen Linne. Der jetzige Kaiser belohnte ihn mit der goldenen
Medaille, und mit einer jahrlichen Gehaltszulage. Seine Werke: ?^
5ica ßen6i-2ll5 et p3i-ticul2r,'5) 2 Bde., Gratz,
17tz, 67., und
751526, 2 Bde., eb. 1736, waren die besten Vorlese- und
Handbücher.
Blätter, vaterländische, s. vaterländische Blätter.
Blahetka, Leopoldine, Virtuosinn auf dem Pianoforte, wur-
de geb. den 15. Nov. 1810 zu Guntramsdor f in Niederösterreich.
Durch ihre Mutter, geborne Traeg, eine vorzügliche Harmonikas
spielerinn, erhielt sie ihre erste musikalische Anleitung. 1815 bereits be-
gann ihr förmlicher Musikunterricht; die rühmlich bekannten Künstler
Joachim Hof fmann, Hieronym. Payer und auch Joseph
Czerny hatten besonderen Einslusi auf L eopo ldinen's musikalische
Bildung, am meisten jedoch das vortreffliche Spiel der Frau Cibbini-
Kozeluch, welche zu verschiedenen Perioden bedeutende Composiuo-
nen mit ihr einstudirte, und nach welcher sich B.'s Spiel vorzüglich aus
bildete. Sie machte hierbey so schnelle Fortschritte, dasi sie sich b
cher sichB.'s Spiel vorzüglich
blld ete. ie achte hierbey so schnelle Fortschritte, dasi sie sich bald in
Privatzirkeln mit vielem Beyfalle hören liesi, ja bereits den 1. März 1813
allge-
landstand.
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des Publicums steigerte sich für sie mit jedem Auftretens 13)0 erhielt sie
den ersten Unterricht im Generalbasse von dem geistreichen Musikkenner
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie