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Blumen- u. Pflanzen-Ausstellung in Wien. 315
sche Aufsähe und das Trauerspiel Erwine von Steinheim. Seine sämmt-
lichen Werke erschienen späterhin noch 1809 in Wien, 9 Thle., 1327
in Königsberg, 4 Thle., und in München 1827 in 7 Thlen. Es sind
dieß aber fast durchgehends Nachdrücke zu nennen, da sie ohne Wissen
oder Abnndung mit dem Originalverleger Rud. Graffer oder dessen
Erben erschienen. Merkwürdig ist, daß B. sich auf seine poetischen Er-
zeugnisse, die er oft in Wein- und Bierhäusern auf Speisezettel hin-
schrieb, gar wenig zu Gute that, um so mehr aber auf einen Zweig sei-
nes Wissens, der auffallend genug bisher von keinem seiner Biographen
auch nur berührt, geschweige denn hervorgehoben wurde, nähmlich auf
seine bibliographischen Kenntnisse und Leistungen. In diesen konnre er
glänzen und liebte er zu glänzen. Ein thatsächlicher Beweis derselben liegt
unter andern in dem von ihm verfaßten (^alalozue i-a'i50nn6 6^5 livr^z
!-2r65 6t pl-LN(;ux Hui 86 trouveM cl,62 I5lum2U6r, Wien, 1797.
Diese Eathegorie B.'s muß also hier eigens gewürdigt werden.
- Blumen- ukd Pflanzen-Ausstellung in Wien. Dieses
interessante und anziehende Schauspiel, durch Zusammenstellung des
Schönsten und Edelsten, was die Residenz und ihre nahe Umgebung im
Felde der Pflanzen-Cultur in sich faßt, findet seit 1826 jährlich im Mo-
nathe May Statt. Das Locale der Ausstellung ist in dem schönen fürstl.
Schwarzenberg'schen Garten am Rennwege. Gründer dieser Anstalt
ist Car l Freyh. v. Hügel , Leiter derselben der Freyh. S igm. v.
Prnnay, zwey gelehrte begeisterte Botaniker, deren Garten zu Hie-
löing und Hetzendorf wahre Flora-Tempel sind. (Die Berichte über
es
nehmer derselben durch Blumen- und Pflanzeneinsendung sind alle Clas-
sen der Residenzbewohner und jene der umliegenden Orte, vom Kai-
serhofe und dessen Prinzen angefangen, bis zum schlichten Bürger,
der sich mit Blumistik und Oartencultur befreundet und beschäftigt. Hier
sind Gegenstände aus allen Zonen in jedem Zweige der Topfpflanzen-
Cultur als Resultate eifrigster Sorgfalt und großen Kostenaufwandes
auf einen Vereinigungspunct zusammengestellt, welche dem Auge des
Kenners wie des Dilettanten seltenen Genusi, reichen Stoff der Be-
trachtung gewähren, und gewiß keine Ansprüche im Felde der edleren
Gewächscultur unbefriedigt lassen. Für die schönsten, seltensten, üppigst
blühenden:c. Pflanzen werden auch Preise, in entweder seltenen Pflanzen
oder deren Oeldwerth bestehend, zuerkannt. Die näheren Bestimmungen
der Einsendung und Preisvertheilung sind: Jedermann ist befugt, Pflan-
zen für den Zweck der Ausstellung zu senden, diese müssen jedoch mit ir-
gend einem besondern Kennzeichen versehen und numerirt seyn. Die Zuer-
kennung des Preises geschieht in 6 Classen von hierzu gewählten kunstver-
ständigen und unparteyischen Richtern. Die 6 Preisclassen sind, mit ge-
ringer Abänderung nach der Verlautbarung 1334: 1) Der seltensten und
schönsten, zu einem gesteigerten Grad der Entwickluug gediehenen
Pflanze, deren Vaterland außer Europa — und deren Einführung in
Europa sehr neu ist — wobey eine blühende Pflanze bey der Würdigung
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie