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3l6 Blumen, u. Pflanzen-Ausstellung in Wien.
besonders berücksichtigt wird (Preis, eine Pflanzenpramie oder ein Geld-
'betrag von 60 fi. C. M.). 2) Derjenigen außereuropäischen Zierpflan-
ze, welche sich vorzüglich durch ihren üppigen Cultur- und Blüthen-
stand auszeichnet (Pr., Pfl. Pr. oder 50 fi. C. M.). 3) Der seltensten
und gefälligsten, Blüthen tragenden, europäischen Pflanze, mit be-
sonderer Rücksicht auf inländischen Ursprung aus der österr. Monarchie,
in deren ganzem Umfange (Pr., Pfl. Pr. oder2y.fi.). Bey Ermang-
lung einer preiswürdigen Pflanze in dieser Cathegorie wird der dafür be-
stimmte Preis das Accessit für eine Pflanze in der zweyten Cathegorie.
4) Der schönsten, üppigst blühenden europäischen, oder, in deren Er-
manglung außereuropäischen Zierpflanze, welche im Freyen ausdauert
(Pr., Pfl. Pr. oder 20 fl.). 5) Der schönsten in Blüthe stehenden Pflan-
ze aus der Familie der (^raniceas, mit Rücksicht auf Seltenheit.
(Diese Cathegorie enthält zwey Preise in Pfl. Pr. oder 20 fl. für Ke-
i-anicea? inländischen und ausländischen Ursprungs.) Endlich 6) der best-
cultivirten blühenden Pflanze aus der Familie der Hkodoi-ac^^ (Pr.,
Pfl. Pr. oder 20 fi.). Da übrigens der Zweck der Bl . und Pfi. Ausst.
die höhere Garten-Cultur betrifft, so wird auch in der Betheilung der
um Preise concurrirenden Pflanzen, die Schönheit der Art, wie des
Exemplares, hauptsächlich berücksichtigt. Die verschiedenen, den Pflan-
zen-Cathegorien angemessenen, in schönen und seltenen Pflanzen-Exem-
plaren bestehenden Preise werden im Locale der Ausstellung während der
Dauer derselben aufgestellt. Jedem Eigenthümer einer durch schiedsrich-
terliches Urtheil gekrönten Pflanze steht es übrigens frey, entweder die
betreffende Preispftanze oder den entsprechenden, schon vorhinein berech-
neten Geldpreis sich anzueignen, nur kann dasselbe Pflanzen-Exemplar,
welches in einer'Ausstellung den Preis erhalten hat, das folgende Jahr in
derselben Preis-Cathegone nicht wieder gewinnen. Außer diesen 6 Preis-
Classen haben in den letzteren Jahren zwey Beförderer der Gartenkunst,
um dieser Ausstellung noch größere Ausdehnung und Theilnahme der
Preisbewerber zu geben, auch auf die Anzucht schöner und vorzüglicher
Blumen, abgesehen von dem botanischen Pstanzenwerthe und hauptsäch-
lich nur den angenehmen Eindruck auf das gebildete, erfahrene Auge be-
rücksichtigend, Preise gestellt; so z. B. 1834, 1) einen Preis von 6 Du-
caten in Golde für die schönste blühende Glashaus- oder überhaupt im
Blumentopfe gezogene Rose, mländischer neuer Entstehung, oder in
letztererZeit geschehenerEinführung vom Auslande, oder ganz ungewöhn-
licher Blüthezeit und auffallender Cultur-Vollkommenheit; 2) einen
Preis von abermahls 6 Ducaten in Gold für die schönste, nicht gemeine
einjährige Pflanze, oder in Ermanglung einer solchen, der bestcultivir-
ten blühenden Pflanze aus der Classe der beliebteren, ausgezeichneteren
Gartenblumen. Bey jeder dieser beyden Pflanzengattungen, welche auch
von der Concurrenz um die früher angegebenen Pstanzenpreise nicht aus-
geschlossen sind, ist die zum Zweck führende, beste Cultur-Methode der
mit dem Preise betheilten Pflanze, zur gemeinnützigen Aufnahme und
Bereicherung der Blumen-Cultur, auf Verlangen offen und deutlich
durch den Pflanzen-Eigenthümer anzugeben. Um endlich jede Bemühung
im feinern Gartenwesen zu ermuntern, einerseits die Möglichkeit zur
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie