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Blumenbcrch, U). C. w. 317
Oeltendmachung erworbener Fähigleiten im Fache der Blumen- und
Pflanzen - Cultur zu steigern, andererseits die Mannigfaltigkeit und
Verschönerung der Ausstellung zu erhohen, wurden in neuerer Zeit auch
für die interessanteste und schönste Zusammenstellung abgeschnittener Blu-
men in Bouquets 2 Preise festgesetzt; einer derselben für die gelungen-
ste wissenschaftliche Anordnung eines Bouquets, welches durch sinnige
Zusammenstellung und den darin begründeten Gehalt das böhmische Ken-
nerauge in Anspruch nimmt; der andere für die geschmackvollste, edelste
Zusammenfassung vorzüglicher oder doch wohlgefälliger Blumen in einen
malerischen Strausi, worin ein feinerer Kunstsinn erkennbar seyn solle.
(Preis für die erste Cathegorie eine seltene Pflanze oder 15fi., für die
zweyte, durch mehrere Damen bestimmter Preis, 5 Species-Ducaten.)
Bey dieser Preisbewerbung ist noch besonders zu bemerken: Um den letzt-
angeführten Preis können nur Gartenbesitzer und Gärtner concurri-
ren; die Blumenbouquets müssen mit einer anpassenden kurzen De-
vise versehen und bis zu einer in der Ankündigung bestimmten Stunde
übersendet werden, yach deren Verlauf auf ein später eintreffendes Bou-
quet keine Rücksicht mehr genommen wird; jeder Eigenthümer eines der
überbrachten Bouquets erhält bey der Übergabe, als Entschädigung für
die abgeschnittenen Blumen bis 5 st. C. M. , außer er leistet auf diese
Vergütung Verzicht. Nstch erfolgter Preisentscheidung, wobey es nicht
sowohl auf die Größe des Bouquets, als auf die gelungene Zusammen-
stellung ankommt, wird diesen Bouquets der Nahme, des Ubersenders
angeheftet. Nach der erfolgten Preis-Zuerkennung, welche an einem
bestimmten Tage gewöhnlich um.die Mittagsstunde erfolgt, steht diese
Bl.-Ausst. an demselben Tage von 3 bis 6 Uhr Abends und den folgenden
und dritten Tag von 6 Uhr Morgens- bis Mittags 12 Uhr, und von
Nachmittags 3 Uhr bis 7 Uhr Abends gegen den Eintrittspreis von 10 kr.
C.M., dessen Einnahme entsprechenden Gartenzwecken zugewendet wird,
jedermann offen. Den vierten Tag, als dem Schlusitage der Ausstellung
ist die Besichtigung derselben von Morgens. 6 bis Mittags 12 Uhr unent-
geldlich freygegeben. Denselben Tag, von 3 Uhr Nachmittags angefan-
gen, kann jeder Theilnehmer der Ausst. seine eingesandten Gewächse
wieder abhohlen lassen. Als die vorzüglichsten Stützen und Beförderer
dieses schonen und nützlichen Institutes sind mit Auszeichnung zu nennen :
Die k.k. Hofgartenanstalt, Erzherzog Anton, die Freyherren Car l von
Hügel und S igm. v. Pr 0 n a y ^ Fürst Metternich, Erzherzog
Car l , FürstSchwa.rzenberg, Baron Aeymül ler , dann auch die
Handelsgärtner He ld , Seidel , Fruhauf, Baumann, K l ier ,
Holomautzky und Ange lo t t i ; endlich der Wirthschaftsbesitzer
Franz Joseph Kolb. Den ersten Preis erhielt 1834 eine Pflanze:
^5tl0nium lraxinilolium aus dem k. k. Hofpflanzengarten zu Schön-
brunn, welcher Preis jedoch dem'ersten Accessit überlassen wurde. Ein
allgemeiner (österr.) Verein für'höhere Gartencultur ist so eben im
Werden. Privatausstellung in Wien, f. Rupprecht.
Blumenbach, w. C. w . , eigentlich Wenzel Car l Wolf-
gang Wabruschek-Blumenbach, vaterländischer Schriftsteller
und Bücher-Censor, geb. zu Wien den 1. Jan. 1791. Schon als
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie