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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Seite - 327 -
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Seite - 327 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1

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^ Böhm, Ios. Daniel. 327 hieser Stelnart, und diese wurden sein bester Erwerbszweig; Graf Fries besaß allein eine ganze Sammlung derselben. Außerdem hatte B. auch einige Steine, theils für Thorwaldsen, theils für Fremde geschnitten. Ende 1322 kehrte er nach Wien zurück, und fand man- che Beschäftigung (obwohl einer seiner Gönner, Oraf Lamberg, ge- storben war, und das reiche Haus Fr ies bald darauf fallirte); so ver- fertigte er z. B. die Preismedaillen für die kaiserl. Landwirthschafts- Oesellschaft, die schönen Medaillen auf die berühmten ital. Gesangsheroen, Fod or und Lablache, auch ließ Erzherzog Johann mehrere größere plastische Werke für seinen Brandhof in Steyermark von B. ausführen; doch konnte er noch so eigentlich keinem Fache recht treu bleiben, sein Nah- me galt zwar in einem engeren Kreise für bedeutend, ein weiterer jedoch suchte ihn, als einer gewohnten Bahn gefährlich entgegenwirkend, dar- zustellen. Der kunstsinnige Graf R u d. v. Czernin war unterdessen Präsident der Akademie geworden, B. hatte sich ebenfalls dessen Gunst zu erfreuen, und er wurde 1325 auf 4 Jahre als Pensionär im Medail- lenfache nach Rom geschickt; sein zweyter Aufenrhalt daselbst siel in die Zeit der Ankunft der sogenannten I ^ i n inardles. Mit Begeisterung studirte B. diese authentischen Denkmahle der blühendsten antiken Kunst- zeit und copirte mit päpstlichem Privilegium einen Theil derselben mit der geistreichsten Auffassung und funstgemäßesten Behandlung. Neben- her arbeitete B. mehrere Medaillen und viele Porträts in Kehl heim er Stein. Neben seiner künstlerischen Ausbildung bildete sich in B. die Idee einer allgemeinen practischen Kunstgeschichte, und hätten seine Mittel so weit gereicht, als sein Wille und seine Kenntnisse, so hätte sich das Vaterland einer Privatsammlung zu erfreuen, für Kunst- und Alter- thumsforscher gleich belehrend und interessant, und wie sie nur solche Kenntnisse und Einsicht zusammenzubringen im Stande sind. Demun- geachtet aber ist es ihm gelungen, eine äußerst lehrreiche und hier gewiß einzige Reihe von Incunabeln aus der christlichen Kunstgeschichte sowohl, als von Resten der griechischen, römischen, ja selbst egyptischen Vorzeit, so wie des Mittelalters zu sammeln, welche dem sinnigen Beschaller ein lebendiges Bild des gesammten Kunstganges vor Augen zu bringen im Stande sind.Vorzüglich merkwürdig möchten in B.'s sehr schätzbarerSamm- lung 2 in Holz geschnitzte antike Köpfe seyn, die an Ausdruck und Wahr- heit der Darstellung kaum ihres Gleichen finden möchten. 1329 kehrte B. wieder nach Wien zurück, und verfertigte bald darauf die Medail- len auf Rud. v. Habsburg, und auf die Albaneserinn, welche jedoch, so wie eine Darstellung der Scene, worin der Kaiser dem jüngern Kö- nig von Ungarn seinen Segen ertheilt, bis jetzt ungepragt geblieben sind. 1331 wurde B. durch dieAnerkennung und Huld des Kaisers zum Kam- mermedailleur befördert, eben als sich ihn das Ausland zuzueignen ge- dachre. Seine neuesten Arbeiten sind: eine Medaille für den Fürst-Erz- erschienon. B.'s Werke tragen alle. einen eigenthümlichen Stämpel der Behandlung. Überall ist einSneben nach einfacher Größe, ein Aufopfern
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe A-D, Band 1
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe A-D
Band
1
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
788
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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