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Nöhm.-Rrummau.—Böhm. Berg bau ord. 845
Verfertigung von Bast- und Strohhüten/ und Glasschleiferey treiben.
Hier sind bedeutende Garnbleichen.
Böhmisch-Rrummau, böhm. Municipalstadt im Budweiser
Kreise, an der Moldau, zählt 5,600 Einw. Es ist hier nebst einerHaupt-
und einer Madchenschule, ein Militär-Knabenerziehungshaus, eine an-
sehnliche Papierfabrik,, eine Tuchfabrik/ Salpetersiederey. In der Nähe
ist das Bad Umlowitz, und der Schwarzenberg'sche Canal (s. d.).
Diese Stadt ist der Hauptort eines fürsts. Schwarzenberg'schen Her-
zogthums, welches einen Flächenraum von 220,000 Joch oder 22österr.
Geviertm. umfaßt, worauf 43,000 Menschen leben. Hoch über der
Stadt sieht man auf einem Felsen das weitläufige Schlosi, dabey be-
sindet sich ein Park im ältern Styl. Auf dem Gipfel einer Anhöhe prangt
ein Denkmahl zur Erinnerung an die Thaten des Feldmarschalls Car l
Fürsten von Schwarzenberg.
Böhmisch Leippa, böhm. Stadt im Leitmeritzer Kreise mit 5,700
Einw., einem Oyninasium und einer Hauptschule, Kattun- und Tuch-
fabriken, Olasschleifereyen und Töpfereyen.
Böhmisch Lissa, böhm. Städtchen im Bunzlauer Kreise an der
Elbe, mit 2,200 Einw., Thier- und Fasangarten, Schloß mit Bi-
bliothek.
Böhmisch-Wiesenthal, böhm. kleine königl. Bergstadt im Elbog-
nerKreise, mitten im Ober-Erzgebirge, deren 750 Bewohner sich großen-
theils mit Bandweben, Klöppeln, Verkauf der Zwirnspitzen und mit
Drahtziehen:c. ernähren.
Böhmische adelige Garde. Bey Eröffnung des Feldzuges
1813 hatte sich aus dem böhm. Adel eine freywillige a. O. gebildet,
welche den Kaiser ins Feld begleitete, und nach Beendigung des Krieges
wieder aufgelöst wurde. Jene Mitglieder derselben, die schon aus frühe-
ren Militärdiensten einen Officiers-Charakter bekleideten, haben diesen
auch nach der Auflösung beybehalten, den übrigen wurde zwar die Tra-
gung ihrer Uniform und der Ehrenzeichen bewilliget, sie gehören aber
ganz unter die Civil-Oerichtsbarkeit. Das Ehrenzeichen besteht aus einem
roth emaillirten goldenen Kreuze mit dem weißen böhm. Löwen, das an
einem weißen, mit einem rothen Streifen versehenen Bande getragen wird.
Böhmische, auch mahrische Brüder. Diese sind eine christ-
liche Secte, welche nach Beendigung des Hussitenkrieges entstand. Nach-
dem sie sich anfangs an die Calixtiner gehalten, weßhalb sie oft in Streit
gerathen waren, stifteten sie 1457 eine eigene Kirchengemeinde, und
nannten sich Brüder vom Gesetze Christi. Bald aber nannten sie sich.
lurzweg Brüder, und darauf hieß die Gemeinschaft Brüder-Unität.
in Mähren, weßhalb sie auch mährische Brüder hießen. Anfangs des
17. Jahrhunderts zogen viele nach Ungarn, wo sie Habaner hießen. Un-
ter Mar ia Theresia traten sie gänzlich zum Katholicismus über.
Böhmische Bergbauordnung. Der Bergbau sieht unter Leitung
der Hofkamlner im Münz- und Bergwesen in W i e n. Die ersten Instanze '
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie