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3l8 Vörse, k. k. öffentliche in Wien.
Siebold's Vorschlag den Bezirk Märzbach zugetheilt erhielt, nm den-
selben ärztlich zu versorgen. Bey dieser Gelegenheit erwarb sich B. durch
seine thatige Verwendung und sein menschliches Benehmen allgemeine
Achtung und Liebe; der Fürstbischof belobte und belohnte den jungen
Mann nach Verdienst und stellte ihm frey/ sich eine Gnade zu erbitten.
B. bath ohne Bedenken um die Erlaubnis;/ nach Wien gehen zu dür«
fen/ um daselbst die Vorlesungen des damahls sehr berühmten Prof. de
Haen zuhören. Er erhielt sie/ und besuchte nach seiner Ankunft sehr
fieisiig de Haen's und nach dessen Tode Stol l 's Vorlesungen, die
Chirurgie hörte er unter Leber/ wurde bald Ma^ i ^ r cKii-ui-Al'a?,
widmete sich dann auch der Oeburtshülfe unter Dr. Lebmacher und ward
MaZi5t^i- 01)5^1-10126 (später auch Dr. meäicinae). Um 1730 wurde
B. zum Chirurgen in der Findelanstalt ernannt. Hier lernte ihn Kaiser
Joseph I I . kennen/ verwandelte seinen Nahmen Boogers in Boi5r
und lies; ihn zu Anfang Nov. 1784 eine wissenschaftliche Reise nach den
Niederlanden, Frankreich, England und Italien antreten, von wo er
mit erweiterten Kenntnissen und, nachdem er mit den berühmtesten Man-
nern dieser Länder Bekanntschaft gemacht hatte, im Sept. 1788 wieder
in Wien eintraf. 1789 wurde B. Professor in der neuen Gebäranstalt,
dann zum Doctor promovirt und zum k. k. Leibchirurg ernannt. Die
gelehrten Gesellschaften undAkademien zu Er langen, Paris, Wilna,
St . Petersburg, Heidelberg^. , dann die Joseph's-Akademie
in W i e n hatten ihn zu ihrem Mitgliede ernannt. Von ihm sind im
Drucke erschienen: I.Unter dem NahmenBooger's: Bemerkungen über
Guerard's Entbindungsart. Wien, 1730. — Über die Anwendung und
den Gebrauch desHebels, eb. 1733.—Hrn. v. Combon'sSchreiben, 3
Schambeintrennungen betreffend, aus dem Franz. mit Anmerkungen :c.
eb. 1733. I I . Unter dem Nahmen Boör: Abhandlungen und Versuche
geburtshülflichen Inhalts. Wien 1791 — 93. — Einfache und naturge<
mäsie Oeburtshülfe, eb. 1310.—Natürliche Oeburtshülfe und BeHand,
lung der Schwängern, eb. 1317. — Supplement zum vorigen Werke, eb.
1326.—NaUir2li8ineäicin2(5 ob^ti-iciae liki-i 7, eb. 1312. — 3up>
pl6M6M. eb. 1326. —I^dl-i 66 arw obZtctriciaC) eb. 1330. — Sieben
Bücher über natürl. Geburtshülfe, eb. 1834.
Börse, k. k. öffentliche, in Wien (Weihburggasse Nr.,939),
errichtet 1771, steht unter der niederösterr. Landesregierung, wird von
einem k. k. Börsecommissär, welcher zugleich niederösterr. Regierungs-
rath ist und einen Adjuncten zur Seite hat, dirigirt. Nebst diesen sind
dabey 15 k. k. Wechsel- und Börsesensale angestellt. Hier werden die
Geldgeschäfte auf Verkauf und. Verwechselung der Staatspapiere und
förmlichen Wechselbriefe geschlossen. Man kann sich bey den Geschäften
auf der B. nach Belieben einen Sensal wählen, welcher das geschlossene
Geschäft indasIournal einzutragen und dafürdie mit30 kr. von 1,000 st.
bestimmte Sensariegebühr abzunehmen hat. Die B. ist Mittags 12 bis
2 Uhr das ganze Jahr hindurch, mit Ausnahme der Sonn- und Feyer-
tage, des Faschingdinstags und Charfreytags, für Handelsgeschäftsleutt
geöffnet.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie