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850 Bolza. — BolZano.
schichte an der königl. Akademie zu Klausen bürg und endlich Director
der Akademie und des dasigen adeligen Convicts. Später wurde er als
Professor der Geschichte an das bischöfi. Lyceum zu Waitzen versetzt.
Wegen seines historischen Werkes: I>lima<3 lineae Ki5toi ia6 univc;
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burg 1793—99, belohnte ihn der Kaiser 1300 mit einer goldenen Denk-
münze. Dieses Werk wurde nun verbessert und fortgesetzt 1320 in Pesth
wieder aufgelegt.
Bolza, Peter Freyh. v., St. Stephans-Ordens-Nitter und ge-
heimer Rath, war der Sohn des Ioh . Pet. B. , eines Niederlags-
Verwandten zu Wien , und wurde daselbst am 26. Febr. 1721 geb.
1740 betrat er als Accessist bey derHofkriegskanzley zuerst jene Laufbahn,
die er rühmlich verliest, 1745 wurde er Feldkriegskanzellist, und 1747
Hofconcipist bey der Hofdeputation von Siebenbürgen, dem Banate und
Illyrien. Schon 1753, in der noch kurzen Zeit seiner Dienstleistung,
wies er Verdienste auf, in deren Rücksicht er in den Ritterstand erho-
ben und bald darauf, zum Universal-Cameral-Zahlamts-Controlor, so
wie 1756 zum Cameral-Zahlmeister in Wien befördert wurde. 1759
ward er zum wirkl. Rathe der niederösterr. Repräsentation und Kammer
ernannt, roobey er aber zugleich wegen der ihm anvertrauten Cameral-
undKriegszahlamts-Geschäfte vonFrequentirung der Sitzungen dispensirt
wurde. 1764 erhielt er die kaiserl. Truchseßwürde, und bald darauf eine
Hofrathsstelle bey der Hofkammer undMinisterial-Banco-Hofdeputation,
wobey ihm zugleich in Ansehung seiner bey der Cassa-Manipulation er-
worbenen, besonderen Kenntnisse die General-Direction aller erbländischen
Cassen übergeben wurde. Auf diesem Posten ward ihm 1793 der
Stephans-Orden und Freyherrnstand, 1796 bey seiner Versetzung in
den Ruhestand, auch die geheime Rathswürde verliehen. Er starb zu
Wien den 25. Nov. 1803.
Bolzano, Beruh., Weltpriester, Doctor der Philosophie
ehemahliger l. k. Professor der Religionslehre an der Universität zuPrag
und Mirglied der tönigl. Gesellschaft der Wissenschaften daselbst, war
geb. zu Prag den 5. Oct. 173l, vollendete daselbst seine Studien, er-
hielt 1305 die Priesterweihe, dann die philosophische Doctorwürde an
der dasigen Universität. Noch in nähmlichen Jahre erhielt B. auch die
an derselben neu errichtete Lehrkanzel der Religionsphilosophie, von wel-
chem Lehramte er jedoch 1320 enthoben wurde. Von ihm erschienen im
Drucke: Betrachtungen über einige Gegenstände der Elementargeometrie,
Prag 1304.—Beyträge zu einer begründeteren'Darstellung der Mathe-
matik, eb. 1810.—.Erbauungsreden für. Akademiker, eb. 1313. —Der
binomische Lehrsatz und als Folge aus ihm der polynomische, sammt meh-
reren Reihen, die zur Berechnung der Logarithmen und Experimental-
grösien dienen, strenger als bisher erwiesen, eb. 1317. — Die 3 Pro-
bleme der Rectification, der Complanation und die Cubirung ohne Be-
trachtung des unendlich Kleinen, ohne die Annahme des Archimedes :c.
gelöset. Leipz. 1317. — Rein analytischer Beweis des Lehrsalzes, daß
zwischen 2 Werthen, die ein entgegengesetztes Resultat gewähren, we-
nigst eine reelle Wurzelnder Gleichung liege, eb. 1817.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie