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Bornemisza, Ioh. 357
tung, und er bereicherte die Schriften derselben/ deren Herausgeber er
war/ mit vielen gehaltvollen Aufsätzen. Eine Folge dieser ausgezeichne-
ten Verdienste war es, daß ihn die Kaiserinn Mar iF Theresia 1776
nach Wien berief, um das k. k. Naturaliencabinet neu zu ordnen. Er
entsprach nicht nur diesem Befehle, sondern erwarb sich zugleich ein
neues Verdienst um die Naturkunde durch Herausgab^ des In^exi-erum
nawi-alium ^lii86i (Üaezai'. Vin^ok., ^68tac6a, Wien, 1773, neu ge-
druckt und prächtig ausgestattet, unter dem Titel:
^36821-. Vindok. <^U26 1U83U!VIai'ia6^li6I'65ia6 66^)08Iiit 6t (16801-. 4A
a öoi-n, eb. 1730, mit 13 Kupf. Die Kaiserinn ernannte ihn 1779
zum wirkl. Hofrath bey der Hofkammer im Münz- und Bergwesen, und
da er jetzt seinen beständigen Aufenthalt in Wien hatte, so sammelte
er auch hier die verdienstvollsten Männer um sich, und benutzte unter an-
dern seine Verbindungen zu wissenschaftlichen Zwecken, und durch die
unter seiner wirksamsten Theilnahme erschienenen: Physikalischen Arbei-
ten der einträchtigen Freunde in Wien; Wien, 2 Jahrgänge oder 7 Quar-
tale 1733— 91. Durch--alle Welttheile aber erscholl seines Nahmens
Ruhm als Verbesserer der Amalgamation, oder des Anquickens der, edlere
Metalle haltenden Mineralien, die er 1784 nach Besiegung zahlloser
Schwierigkeiten, und nach einer Menge gelungener Versuche glücklich
zu. Stande brachte. In dieser Hinsicht schrieb er: Über das Anquicken
der gold- und silberhaltigen Erze, Rohsteine, Schwarzkupfer und Hüt-
tenspeise, Wien, 1736, mit 21 Kupf. Auch französisch übersetzt. Der
Kaiser, welcher die neue'Amalgamations-Methode, die anfangs vielen Wi-
derspruch fand, in allen seinen Erbstaaten einführte, und die sich von
da nach Sachsen, Schweden bis nach Mexico verbreitete, bewilligte dem
Erfinder auf 10 Jahre den 3. Theil der Summe, welche durch diese
Einrichtung an den Kosten der gewöhnlichen Schmelzarbeit erspart wur-
de, und auf die folgenden 10 dieZinsenvon ebenfalls dem3. Theil der er-
sparten Summe. Ein neues Verdienst erwarb sich B. durch die mit dem
Berghauptmann von Trebra gemeinschaftlich besorgte Herausgabe des
wichtigen Werkes: Bergbaukunde, Leipzig/2 Bde., 1739, und durch
die Bearbeitung des (^ataloFUL me^oclic^nä ^l i-a,'50nne 66 la col-
lecUon äe5 l058il68 ^6 Ma6. Lleonors 6t? I^llab. 2 Bde. Wien,
1790, deutsch unter des Verfassers Aufsicht 1790, der in der Mine-
ralogie zu den classischen Arbeiten gezählt wird. An der Vollendung meh-
rerer anderer Erfindungen und literarischen Arbeiten hinderte ihn seine
anhaltende Kränklichkeit, und die empfindlichsten Körperschmerzen, die
er mit bewunderungswürdiger Geduld ertrug, bis der Tod am 24. Iuly
1791 sein Leben endigte. Anonym war von B. erschienen: Die Staats-
perücke, Wien, 1772 (Satyre). Viel Aufsehen machte sein satyrisches
Werk: I^siopki i i zp^imen stc. Wien, 1783; deutsch, eb. 1733;
das Original vermehrt: ?l,)^i0pki1i opuscula, Augsburg, 1784. Auch
englisch und französisch übersetzt; deutsch mehrmahls nachgedruckt.
Bornemisza, Ioh . , aus niederer Herkunft zu Tolna geboren,
wurde von König Math ias I. geadelt, und endlich zum Schatzmeister
ernannt. Er hatte grosien Antheil an der Unterdrückung des Bauernauf-
standes unter Sz6kely (1514). Auf seinen Rath stiftete Wladis-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie