Seite - 364 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1

Brand, Gottfr. — Brand, Ioh. Christ. Joseph ging sogleich darauf ein, und B. als eigentlicher Urheber, ward Mitbegründer und Vorsteher desselben, mit welchem ein Militär- Spital verbunden ward. In diesem, besonders für eine geist,- kennt- niß- und erfahrungsreiche Kraft wie die B.'s, so mächtigen Wirkungs- kreise, waltete er mit unermüdlicher Energie durch That und Schrift, durch Lebre und Beyspiel bis 1795, wo er in den Ruhestand versetzt wurde. Seine Grundtendenz war (wie die seines unsterblichen Freundes Peter Frank) die innige und stete Verschmelzung der Medicin und Chirurgie, beyde in ihrer höchsten Wissenschaftlichkeit zur Einheit, zu potenziren. In welchem Geiste er in seiner Sphäre als Direcror jener Akademie wirkte und strebte, spricht sich in folgenden Werken aus: Instruction für die Professoren der k. k. medic.-chirurg. Militär-Akademie, 2 Bde. Wien, 1734.— Verfassung und Statuten der Iosephimsch- medicinisch-chirurgischen Akademie, eb. 1736; — Reglement für die k. k. Feldchirurgen in Friedenszeiten, 2 Bde. eb. 1794. — Von seiner Ersindung sind viele wundärztliche Instrumente; viele andere hat er verbessert. Sein Kupferwerk: Instrumentarium cnirurgicum inili- tar6-au5triacum, Wien, ^1732, weiset auch in fiesem technischen Zweige seine Verdienste aus. Oanz seines umfassenden, eindringen- den und überall das Practische erzielenden Geistes würdig, war sein Unternehmen, die Geschichte der von den Italienern gemachten Entdeckungen in der Physik, Medicin, Chirurgie, 'Anatomie :c. dar- zustellen. Er that dieß in dem Werke: swria äsile 8c0pert6 ti5i>s>- iN6äicn6- anawmicn6-cnirurßlncn6 6lc. 3 Bde. Mailand, 1730, wovon der 1. Bd. 1733 zu Wien in deutscher Übersetzung erschien. Von seinen übrigen Werken* führen wir hieran: Abhandlung von der Megmona, 2 Bde. Wien, 1773 — 75; 2. Aufl. eb. 1736.— Über die Entzündungsgefchwulst, aus dem Italien. 2 Thle. eb. 1736. B. starb 1300 zu Padua. Die Universität zu Pavia besitzt ein reiches, prächtiges Armamentarium als Geschenk von ihm. Brand , Go t t f r , k. k. Hofbuchhalter, Interims-Director der k. k. Real-Akademie und' öffentlicher Lehrer der Staatsrechnungswis- senschaft an der Universität zu Wien , und an der k. k. Theresiani- schen Ritter-Akademie, geb. zu Wien, widmete sich von seiner frühen Jugend an dem Rechnungsfache. Er wurde 1766 von der Kaiserinn Mar i a Theresia als Calculator bey der Hofbuchhaltung angestellt, nach der Hand zur Einleitung neuer Rechnungsmethoden in verschie- denen Ländern verwendet, und schwang sich durch seine Kenntnisse und Verdienste bald zum Rechnungsrathe, endlich auch zum Hofbuchhalter und Interims-Director der Neal-Akademie empor. Schon 1773 betrat er die Lehrkanzel an der Universität, an der damahligen Savoyischen Ritter-Akademie, und an der Realschule. Er machte sich überdies; durch das von ihm verfaßte, 1793 in 3 Bdn. herausgegebene Lehrbuch der Staatsrechnungswissenschaft in dem ganzen gelehrten Deutschland be- rühmt. Er starb zu Wien den 3. August 1301. Brand, Ioh. Christian, Landschaftsmaler, k. k. Rath, und Professor der Landschaftsmalerey an der k. k. Akademie der bil- denden Künste zu W i e n , wurde daselbst den 15. Nov. 1723