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378 Breg enzcrklause. — Bremser.
. , , ,, ., .... Capuciner-Manns-und ein Doim-
nicaner-Frauenkloster, eine Hauptschule und ist der Sitz des Kreis-,
eines Hauptzoll-, Salz- und Postamts, dann eines Landgerichts. Das
alte Bergschloß Hohenbregenz trägt Spuren röm. Bauart.
Bregenzerklause, eine Viertelstunde von Bregenz, ein vor-
mahls fester Paß mit einigen nun meist, zerstörten Befestigungen. Alles
was hier durch nach der.Schweiz will, muß denselben passiren. Hart an
dieser Klause ist einer der schönsten Puncte, wo man den Bodensee bis
nach Con stanz mit seinen reizenden Ufern übersieht. Eine kleine of-
fene Halle, die hier auf den ehemahligen Verschanzungen erbaut wur-
de, gewahrt dem Reisenden einen ungestörten Genuß dieser schönen
Gegend.
Bregenzer Rreis, s. vorarlberger Rreis.
Bregenzerwald (8^1va Li-i^antina), ist das von der Stadt
oder dem. Flusse Bregenz genannte Bergland, welches an der Bre-
genz bis gegen die Quellen der Itter, des Lechs und den Arlberg immer
enger sich hinaufzieht. Der B. theilt sich übrigens in den innern und
äußern oder vordem Wald, dessen Bewohner nicht unbedeutende Ge-
meinden bildend. Inner- und Vorderwälder genannt werden. Dieses
Bergland, das weder in malerischer noch in volksthümlicher Hinsicht bis-
her genau gewürdigt worden ist, hat es aus der Vorzeit den Benedicti-
nern zu Mehr er au zu verdanken, daß es aus urbaren Strecken be-
steht. Sie ließen die Walder lichten, und zogen die weidereichsten Thal-
gründe hervor.
Bremser, Ioh . Gott f r . , Dr. der Arzneykunde, geboren den
19. Aug. 1767 zu Wertheim am Main, studirte zu Jena, ward
daselbst graduirt, und begab,sich bald darauf, nach einer Reise durch
Deutschland, die Schweiz und Italien, nach Wien. Als 1301 die Kuh-
pocken bekannt wurden, und 1302 die Anwendung des Galvanismus
vorzüglich bey Krankheiten der Sinnesorgane begann, entwickelte B.
rege Thätigkeit dafür. Seine kleine Schrift: Über die Kuhpocken,
Wlen, 1301, enthält und leistete viel Gutes. 1306 erschien sein sinn-
reches Werlchen: Medicinische Parömien, oder: Erklärungen medici-
nrsch-diätetischer Sprichwörtern., Wien, und seine brave Schrift: Ein
Paar Worte über die Scharlachkrankheit, eb. —Als in demselben Jahre
der Dn-ector des k. k. naturhistorischen Museums, v. Schreibers, be-
seelt fur dle Vervollkommnung desselben, unter Andern auch eine Ein-
i„ größerer Ausdehnung beabsichtigte, schloß
stch B. als reeller Kenner dieses besondern Zweiges mit eifrigster Ver-
wendung an. Anderthalb Jahre lang leistete er unentgeltlich die ersprieß-
lichsten Dlenste. Es ward ihm dafür 1303 die Stelle eines Stipendisten
^ dleser Anstalt, und nachdem er während der französischen Invasion
1U09 jlch um die Sicherung des Museums wesentliche Verdienste erwor-
ben, 1811 der Posten eines Custoden. Wie ergiebig die Bemühung des
^rectors v. Schreibers, verbunden mit der Thätigkeit B.'s und seines
Kollegen Natter er sich zeigte, geht aus dem Umstände hervor, daß
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie