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doch wieder/ da ihm die dortigen Verhältnisse durchaus nicht zusagten,
nach Österreich zurück und erhielt die Stelle eines niederösterr. Landes-
Veterinars, die er seitdem mit vieler Auszeichnung bekleidet. Im Drucke
ersckienen von ihm: Handbuch der Zergliederungskunde des Pferdes :c.
2 Bde. Wien, 1312—13. —Beurtheilung und Erkenntniß der Beschaf-
fenheit des äußeren lebenden Pferdes :c. eb. 1312. — ^Beyträge für
eine allgemeine Naturlehre der Pflanzen, Thierkörper und des Menschen
überhaupt, so wie unserer vorzüglichsten Haussäugethiere insbesondere,
eb. 1317. — Einige Bemerkungen über Thierarzneywissenschaft als
Programm. Dresden, 1817.—Die Maul- und Klauenseuche der Rinder,
Schafe, Ziegen und Schweine :c. eb^ 1820. — Über die Drehkrans
heit der Schafe :c. Wien, 1327. — Über die Trommelsucht des Schaft
und Rindviehes:c. eb. 1328.
Browne, Maxim. Ulysses Reichsgraf v., auch Braune
genannt, geb. zu Basel am 23. Oct. 1705, ward für den Kriegerstand
erzogen und machte bereits 1733 den polnischen Successionskrieg als Oberst«
lieutenant mit. 1734 wurde er Oberster/ zeichnete sich in dem Treffen
bey Qui stello und Guastalla aus/ und stieg schon im folgenden
Jahre bis zum Generalfeldwachtmeister. Nach dem Frieden wurde er
1736 kaiserl. wirkl. Kammerer. 1737-^39 wohnte er unter Gecken-
dorf und Wal l is den 3 Feldzügen gegen die Türken bey und zeichnete
sich so aus, dasi er endlich 1739 Hofkriegsrath, und im folgenden Jahre
Feldmarschall-Lieutenant wurde. Nach dem Belgrader Frieden zerhielt
er das Commando in Schlesien. Bey dem Einbruch Friedrich's I I . in
das Land, benahm er sich tapfer und entschlossen. Er befehligte in der
Schlacht bey Mollwitz den rechten kaiserl. Flügel und wurde leicht ver-
wundet. 1742 befehligte er in der Schlacht bey Tz as lau die Infanterie,
im Frühling 1743 aber meistentheils die Avantgarde der Armee in Bayern
und hatte großen Antheil an der Vertreibung der Franzosen aus Bayern.
1743 begab er sich von Hanau, wohin er zum Empfang des Königs
Georg I I . geschickt wurde, nach Wien als kaiserl. geheim. Rath.
1744 ging er nach Italien und führte bey Pelehri die wichtigste Unter«
nehmung dieses Feldzugs aus. 1746 commandirte er in der Schlacht bey
Piacenza den linken Flügel der Österreicher gegen die Franzosen, Nach
vielen glanzenden Waffenthaten kam er 1749 nach Wien und erhielt
den Posten eines Gouverneurs von Siebenbürgen, welchem er aber nur
2 Jahre bekleidete, indem er 1751 das Generalcommando in Böhmen er«»
hielt. 1754 erhielt er die Feldmarschallwürde. Am I.Oct, d . I . lieferte er
den einfallenden Preußen die Schlacht bey Lowositz, und (rotz des un-
günstigen Ausganges derselben trat ex dennoch den bekannten Marsch nach
Sachsen an, um diebsyPirna eingeschlossene sachsische Armee zu be<-
freyen. Zur Berathschlagung des Hofkriegsraches 1757 nach Wien be-
rufen, konnte er daselbst seine Ansichten (welche für eine offensive Operation
waren) nicht durchsetzen, man entschied sich für ein strenges Vertheidi-
gungssystem, Prinz Carl von Lothringen erhielt die Oberbefehlsha-
berstelle, und B. wurde derselben untergeordnet, das goldene Vließ ent-
schädigte ihn jedoch für diese Zurücksetzung. In der Schlacht bey Prag
schlug er den ersten Angriff der Preußen mit großer Tapferkeit zurück. Im
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie