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B r ü n n. 397
lehrten Akademien, war geb. zuPadua um 1770, studlrte daselbst,
wurde um 1790 graduirt und^ zeichnete sich seit dieser Zeit durch viele,
sehr gelungene Leistungen und Übersetzungen in der Literatur seines Faches
besonders aus. Seine vorzüglichsten im Druck? erschienenen Werke sind:
"" ^uxione (16 con5ulti Medici ck i'omÄZO^om^son. Pavia, 1792.
!il)ll0tli6ca lisic» 6'^,li-0pa, eb. in 20 Bdn.— I^l-macopea aä
Bde. eb. 1302. — NemenU 6i ckimica 2Z)^0ßßl3ti alle piu recenti
5cop6i-t6 c^imic^e^sgi-maceutic^e. 4 Bde. eb. 1304. — I^armacopea
aci «so 66^li gpeiiali 6 meciici moäerni, 055,2 Vixionario llellc;
^^eparIxioni sgl-mac^utico-ine6ic1l6, eb. 1307 (wurde 1311 in das
Französische übersetzt).—^nnali di dlnmica, über 20 Bde. — kiforma
QÜa nornonclatura cliimicH. Dieses Werk fand viele Gegner. Auch
gab er folgendeZeitschriften heraus: (^iornal? tiZico-ineäico etc. per
, v....mica 6 5toria naturale
Brunn (mähr. Brno), Hauptstadt des Markgvafthums Mahren.
Geschichte. Mit Gewißheit läsit sich nicht angeben, woher B. seinen Nah-
men führt. Einige wollen ihn von den, einstens hier etwa so vielen bestan-
denen Brunnen herleiten. Nach anderen Meinungen soll B. von dem damah-
ligen Beherrscher dieser Gegend, Br jno , einem slavischen Fürsten, zu
derZeit desmährischen KöniqsMogemir, umdasIahr 300, so benannt
worden seyn, welcher die Stadt anlegte und erweiterte. Als die wahr-
scheinlichste Bedeutung jedoch, wird es von dem polnischen Worts
B r n e (ich wate), abgeleitet, so daß B r u n n , so viel als eine
Furch bedeuten soll. — Schon um 1274, unter König Ottokar, hatte
die Stadt Ringmauern und Thore, und die Vorstädte Bäckergasse und
Altbrünn waren damahls schon bekannt. — Im Febr. 1364 errichtete
hier Kaiser Carl I V., mit seinen Brüdern, dann Rud 0 lph. Albert und
Leopold, Herzogen von Osterreich, und mehreren Reichsfürsten und Bi-
schöfen, den Erbverbrüderungs-Vertrag zwischen den Häusern Luxem-
burg und Osterreich. Auch kam 1459 Kaiser Friedrich I I I . aus Osterreich
zu dem Könige Georg Hieher, um mit ihm ein Freundschaftsbündnis;
zuschließen. —1619 entschlossen sich die hier versammelten nichtkatholischen
Stande, dem Bündnisse der Böhmen beyzutreten, und huldigten am
4. Febr. 1620 dem hier angelangten Pfalzgrafen Friedrich.—Von
harten Schicksalen wurde B. öfters heimgesucht. So entzündeten einmahl,
wahrend eines fürchterlichen Gewitters bey der Nacht, mehrere Blitze
die Stadt, wobey auch das Rathhaus mit dem Archiv in Asche gelegt
wurde. 1262 brannte abermahls das kaum erbaute Rathhaus ab, nebst ei-
nem großen Theile derStadt, und 1423 wurde durch Gewitter zum dritten
Mahle Stadt und Rathhaus ein Raub der Flammen. — DasselbeJahr
belagerten die böhm. Taboriten mit einer großen Macht die Stadt und
den Spielberg, welche aber von den Bürgern heldenmüthig vertheidigt
wurden, und wobey durch häufige Ausfälle der Feind großen Schaden
litt. Die hier 1558 eingerissene Pest raffte gegen 4,000 Menschen weg,
zu deren Andenken die Bürger eine Denkfaule auf dem großen Platze er-
richteten. 1643 kam zum ersten Mahle dasHeer der Schweden Hieher, und
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie