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u ch d r u cr c r c y.
lich Werke, welche jedem auslandischen in typographischer Eleganz gleich
kamen (1789—9^). Ihr Beyspiel wirtte vortheilhaft auf die Erregung
des Kunstfleisies mehrerer anderer Buchdrucker, und es gingen in de:n
Zeitraume von 1794 — 1800 aus den Buchdruckereyen von Bauer ,
Hraschanzky, Math. Andr. Schmidt , Ant. (jetzt Edler v.)
Schmid , so wie aus jener der Witwe v. Kurzbeck, viele in typo-
graphischer Hinsicht sehr geschätzte Werke hervor. 1800 ging die Alber-
ti'sche B. an Ios. V inc. Degen (spater v. Elsenau, s. d.) über,
welcher die neuesten in diesem Kunstfache gemachten Verbesserungen des
Auslandes auch auf seine Officin zu übertragen sich bestrebte, eine eigene
Schriftgießerei) errichtete, sich die geschmackvollsten Lettern aus dem Alls-
lande verschrieb, und so viele jetzt noch gesuchte Prachtausgaben lie-
ferte. 1801 errichtete der damahlige Factor der Alberti'schen B. Ant.
S t rauß (s. d.) eine eigene B. und Schriftgießerei), und wirkre durch
seine ausgezeichneten practischen Kenntnisse, wie durch seine unterneh-
mende Thätigkeit im Laufe der Jahre wesentlich auf die Verbesserung der
B.en im ganzen Inlande. 1304 wurde die k. k. Hof- und Staatsdruckerey
errichtet, und die Leitung derselben dem vorerwähnten, um die österr. Typo-
graphie so verdienstvollen Ios. Vinc. Degen v. Elsenau anvertraut,
dessen eigene B. zum Theile aufgelöst, zum Theile von dessen Factor, Acker-
mann, übernommen wurde. 1310 — 25 gingen mehrere B.en Wien'san
junge thatige Männer über, die, angeregt durch das Beyspiel der früher
Genannten, so viel in ihren Kräften lag, für die Vervollkommnung ihrer
Officinen sorgten. Die dadurch entstandene Concurrenz trug das Ihrige
bey, und obgleich im Allgemeinen das B.-Wesen in Osterreich noch Vieles
zu wünschen übrig laßt, so verdient dennoch bey Berücksichtigung der
für diesen Industriezweig so überaus ungünstigen Verhältnisse, das so
ziemlich allgemein gewordene Bestreben nach Besserem, die gerechteste
Würdigung. Die bedeutendste B. Wien 's , und selbst im ganzen
Staate, ist gegenwärtig die l. k. Hof- und Staats-B. (im Franziscaner-
Gebäude, Singerstraße). Sie wird ausschließend nur mit Ärarial-
Arbeiten beschäftigt, und hat gegenwärtig mit Einschluß ihrer eigenen
Gießerey einen sehr bedeutenden Personalstand, welchem 2 Oberfaccore
und 5 Factore vorstehen. Nach Degen's Tode wurde deren Leitung
dem schon durch viele Jahre dabey angestellten, einsichtsvollen Ios.
Ant. v. Woh l fa r th übertragen. Außer dieser großartigen ämtlichen
Anstalt verdienen unter den Privatgewerben in Wien noch mit Aus-
zeichnung genannt zu werden: Die Anton Strauß'sche (seit dem
Tode des Stifters von dessen Witwe fortgeführt). Diese behauptet'noch
immer den ersten Rang. Sie hat nebst vielen deutschen und lateinischen,
auch griechische, hebräische, arabische und persische Lettern, und eine
eigene Schriftgießerey. An sie schließen sich jene mit den neuesten
und geschmackvollsten Schriften wohleingerichtete B.en des thätigen Buch-
händlers C. Gers ld, die der v. GHelen'schen Erben (s. d.), in wel-
cher die k. k. priv. Wiener Zeitung auf 3 (in Wien von Fried. Helbig
erbauten) Schnellpressen gedruckt wird, jene von A.Edlen v. Schmid,
welche vorzugsweise hebräische Arbeiten lieferr, die von I. P. ^5 ol-
l in g er, wo sich ebenfalls eine Schnellpresse befindet, und wo nebst
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie