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Eigenthümer Eduard Lud ewig) ist die Trötscher'sche. In Ungarn,
Croatien und Slavonien geschieht für diesen Handelszweig so gut als
nichts. Der einzige Antiquar in Pesth, I v a n ich, hat viele gute
Kenntnisse und viele gute Bücher, will aber (^ laB inz in Wien)
kaum einige gute Käufer haben. In Böhmen befindet sich der Antiquar-
B. in den Händen von Israeliten. Hebräischer B. s. Buchdruckerey.
Die vorzüglichsten Buchhandlungen s.unter eigenen Artikeln.
Bucholtz , Franz Bernh. Ritter v . , wurde 1790 zu
Münster aus einer mit altem Grundbesitz im Lande angesessenen, ka-
tholischen Familie geboren. Seine Erziehung und erste Ausbildung blieb
nicht unberührt von den Vortheilen, welche ein (in neuester Zeit mehr-
fach in Schriften erwähntes) Zusammentreffen ausgezeichneter 'Persön-
lichkeiten und Bestrebungen in seiner Vaterstadt damahls in eigenthüm-
licher und merkwürdiger Weise gewährte. Die höhern Studien, für
welche B. die an der damahls noch bestehenden Universität zu Münster
gehaltenen Vorlesungen durch mehrere Jahre benutzt hatte, ergänzte er
zu Gött ingen 1311 bis 1313. Die grosien Begebenheiten des
letztgedachten Jahres und der Umschwung der Dinge stellten sich ihm
eben so anschaulich als unerwartet zuerst auf einer in den Osterferien
jenes Jahrs nach H a m b u r g mit von dort gebürtigen Bekannten
unternommenen Ferienreise dar, von welcher nach Göt t in gen zu-
rückzukehren die' militärisch-politischen Maßregeln nicht mehr gestatteten.
Er entschloß sich damahls, nach Osterreich zu gehen; von Jugend auf ge-
hegte Anhänglichkeit an das Kaiserhaus, und warmes, durch so manche
frühere Begebenheiten oft schmerzlich getroffenes Vaterlandsgefühl für
Deutschland, trugen zu dieser Entschließung bey. Zu Wien widmete
er sich bey der in Folge der Schlacht bey Leipzig eingetretenen Ent-
wicklung der Dinge, dem Dienste des Auswärtigen, insbesondere für die
deutschen Angelegenheiten. Durch theilnehmende Einwirkung des k. k.
Staatsministers Grafen v. S tad ion erhielt er gegen Ende jenes Jahres
eine Verwendung bey dem damahligen k. l. Generalgouvernement zu
Frankfurt , unter dem verdienten Freyh. v. Hügel , welcher zugleich
Gesandter bey den benachbarten Höfen war.—Bey Eröffnung des Bun-
destages erhielt B. seine erste feste Anstellung bey der österr. Präsidial-
Gesandrschaft, und blieb zu Frank fu r t bis Mitte 1313.—Damahls
ging er mit Genehmigung seiner Odern nach Wien zurück, machte
später, fremde Nationen auch aus eigener Anschauung zu kennen wün-
schend, mit Urlaub eine Reise nach Rom uud Neape l^(18) 9), so wie eine
nach Par is und zugleich in seine Heimath (1324). — Übrigens erhielt
er nun eine feste Anstellung als Hofconcipist, und später als Hofsecre-
tär in der geh. Hof- und Staatskanzley zu W ien ; und unterbrach
den dortigen Aufenthalt nur durch gelegentliche, meist durch Familien-
Verhältnisse unternommene Reisen nach Deutschland. — Den Anfang
seiner literarischen Arbeiten bezeichnen einige Flugschriften von 1314
und 1315. (Unser Volk, und: Ideen zu einer ina^na ckarta für die
inneren Verhältnisse der deutschen Staaren.) Später suchte er zur rich-
tigeren Kenntniß des Mittelalters beyzutragen, durch eine Übersetzung des
vottrefflichen Geschichtschreibers Lambertus von Aschaffenburg,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie