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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Seite - 442 -
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442 Canale. — Canova. ' vertheilt worden sind. — Doch sein Edelsinn beschränkte sich nicht bloß darauf, der Mit- und Nachwelt nur auf den vorbezeichneten Wegen nützlich zu werden; seine Mitbürger sollten ihm auch den schönen Genuß fröhlicher und anständiger Geselligkeit in der freyen Natur zu verdanken haben. Mit hoher und seltener Menschenfreundlichkeit öffnete er seinen Garten dem Publicum durch mehr als 30 Jahre, ohne Beschrankung irgend einer Zeit; und sparte keine Kosten, ihm den Aufenthalt und das Lustwandeln in demselben taglich angenehmer zu machen. — Er starb zu Prag am 20. Febr. 1826, im 31. Jahre seines Alters. Canale, illyr. Marktflecken im Görzer Kreise des küstenl. Gou- vernements Triest, am linken Ufer desIsonzo, über welchen 1322 eine neue herrliche Brücke, 50 Fuß lang, mit 3 Bogen und 17 Fuß 13 Zoll breit, erbaut wurde, hat 500 Einw., eine Leinwandfabrik, welche unlängst noch 200 Stühle beschäftigte, und über 400 Ctr. Flachs und Hanf verbrauchte. Candiszucker, s. unter Zucker. * Tanovtt/ Ant . , einer der berühmtesten Bildhauer der neueren Zeit, wurde den 1. Nov. 1?5?zu P o ssag n o im Venetianischen geboren. Sein Großvater Pasino C. war auch, wie sein verstorbener Vater P ie t ro , ein Steinmetz, aber ein Mann von ausgezeichneten Talen- ren, der die Baukunst trieb, richtig, leicht und gefallig zeichnete, ge- schmackvolle Verzierungen arbeitete, zuletzt auch Reliefs und selbst Sta- tuen aus Marmor verfertigte. Der Enkel versuchte sich aus innerem Triebe an allem diesem und ahmte nach, was er vor sich sah. Ein Herr von Fal ier , der in der Nahe ein Landgut und für Pasino viel Achtung hatte, fand sich auch bald von dem Enkel angezogen, der so viel Talent verrieth. Er führte ihn in seine Familie ein, wo C. dem, Bildhauer Torretto, der damahls in dem nahe gelegenen Pagnano lebte, be- kannt wurde. Mit vaterlicher Sorgfalt nahm sich dieser der Ausbildung de5 Knaben an, dessen Künstlerberuf nicht zu bezweifeln war. Dieß be- wog den Herrn von Fal ier zu rühmlicher Unterstützung. Nach Ver- lauf von 2 Jahren begab sich Torretto nach Venedig; C. begleitete ihn, sah sich aber, da sein Lehrer kurz darauf starb, baldaufsich selbst an- gewiesen. Er wendete sich zunächst an das Studium der Natur, und besuchte auch die Theater in der Absicht, um den Blick für das Eharacte- ristische der Formen und der Stellungen immer mehr zu üben. Außer- dem warendieAkademie der schönen Künste und die Gallerie Farsett i , fast die einzigen Orter, die er besuchte. Der Eifer seines Studiums ward durch glücklichen Erfolg gekrönt; in einem Alter von 16 Jahren verfer- tigte er für seinen Gönner eine Statue der Eurydice, die er bald dar- auf durch seinen Orpheus übertraf. Als Modelle arbeitete er wahrend sei- nes Aufenthaltes zu Venedig noch: Apollo und Daphne, Äsculap, Herkules den Schlangenwürger und eine Colossalfigur. In Marmor fuhrteer aus: Die lebensgroße Portratstatue des Marchese Poleni, und die lebensgroße Gruppe Dadalus und Ikarus. Mehr oder minder sah man allen diesen Arbeiten an, daß er seine Studien nur nach der wirk- lichen und einer oft dürftigen Natur gemacht hatte; allein wer in einem Alter von 22 Jahren schon so viel leistete, der mußte noch größere
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe A-D, Band 1
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe A-D
Band
1
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
788
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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