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460 Carl Ludw., Lrzherzog.
Frieden, nach Wien zurück. Erst 1815 nahm er wieder nur.auf kurze
Zeit eine öffentliche Stelle, die als Militärgouverneur in Mainz an,
vermahlte sich in Wei lburg den 17.Sept. 13l5mitder Prinzessinn
Henriet te von Nassau^ Wei lburg, legre hierauf auch diese Srelle
nieder, und begab sich nach Wien zurück. Hier lebt er seitdem, zu-
rückgezogen von allen öffentlichen Geschäften, sich und seiner Familie,
aus welcher leider seine geliebte Gemahlinn, die allgemein verehrte
Erzherzoginn Henriette (geb. den 30. Oct. 1797) nach einer kurzen
Krankheit den 29. Dec. 1329 viel zu früh dahin schied. Seinet) lebenden
Kinder sind : Mar ia Theresia ( Isabel la) , geb. den 31. Iul?
1316; Albrecht (Friedrich Rudolph), Ritter des gold. Vliesies,
t. k. Oberst und Inhaber desInf.Reg. Nr. 44., geb. den 3. Aug. 1317;
Car lFerdinand, k. t. Oberst und Inhaber des Inf. Reg. Nr. 51. geb.
den 29. Iuly 1313; Friedrich (Ferdinand Leopold), geb. den 14.
May 1821; Mar ia Carol ina (Ludovica Christ ina), geb. den
10. Sept. 1325; Wi lhelm (Franz Car l ) , geb. den 21. April 1327.
Ein Sohn RudolphFranz, geb. den 25. Sept. 1322, starb schon den
11. Oct. 1322. 1321 ließ der Erzherzog C. wie durch einen Zauber das
Schloß Weilburg nächst Baden entstehen, welches mit seinem überaus
anmuthigen, seit 1330 noch mehr erweiterten Gartenanlagen, einen Som-
meraufenthalt sondergleichen gewährt. Hier verlebtder Erzherzog und seine
Familie gewöhnlich ganze 5 Monathe der bessern Jahreszeit. Nach dem
1822 eingetretenen Ableben des Herzogs Albrecht von Sachsen-Teschen,
succedirte der Erzherzog C. indessen grosie Besitzungen, und allem übrigen
Reichthum, wozu auch der prächtige Pallast in Wien , mit allen seinen
herrlichen Kunstschätzen gehört. DieSammlung derHandzeichnungen ent-
hält mehr als 13,000 Stücke der bewährtesten Meister aus allen Schulen;
darunter36von Michael Angelo, 20 von Andreas de lSar to ,
112 von Raphael Sanz io , 132 von Alb rech t Dürer. Die
Sammlung von Kupferstichen übersteigt die Zahl von 100,000 Blattern.
Die Werke der größten Maler sind von den größten Kupferstechern dar-
gestellt; Dürer's Werke sind vollständig, in den schönsten Abdrücken
vorhanden. Das sich hier vorfindende Blatt Fi n ig u e rr a's (geb. 1415)
von Durand in Paris erkauft, kostete 3,500 Francs.— Die Bibliothek
wird auf 18,000 Bände geschabt, ist kostbar, und vorzüglich reichhalriq
die Fächer der Geschichte, mit ihren Hülfswissenschaften, der Kriegskunst
und Staatswirthschaft, der Naturgeschichte und der schönen Künste;
dabey die vorzüglichsten Classiker aller Nationen in den schönsten Hand<
und Prachtausgaben, die meisten auf die bildenden Künste sich beziehen-
den Kupferstichwerke, die schönsten botanischen Werke der Deutschen,
Franzosen und Engländer, nebst einer sehr vollständigen Sammlung der
besten Landcharten, und einer bedeutenden Anzahl gezeichneter Plane.—
Die von dem Erzherzog C. selbst gesammelte Handbibliothek in allen
Fächern der Kriegswissenschaften nebst Charten und Planen ist über 6000
Bände stark.—Zu seinen militärischen Schriften legte der Erzherzog C.
schon in seinem öffentlichen Leben den Grund. Wir führen sie hier volls
ständig an: Instrucrion für die Generäle der österr. Armee, Wien, 1806,
2. Aufl. 1608. — Beyträge zum practischen unterricht im Felde, für die
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie