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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Seite - 479 -
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Seite - 479 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1

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a r r o , d e. 479 herrlichen Indien, jenen schützenden Stoff zu Lande zukommen lassen, den alle Sorgfalt noch nicht vermocht hatte, unzerselzt und tauglich da< hin zu bringen. Die sinnreiche Art, wie er noch flüssigen Impfstoff von Wien bis Constantinopel, Bagdad, Bassora, Bush ier im persischen Meerbusen, Bombay, Goa , Ceylon, Sumat ra und die vorzüglichsten Inseln Asiens brachte, gelang auf das Vollkom- menste, und hatte die ehrendste Anerkennung mehrerer Behörden des Orients zur Folge, so z. B. erhielt er von dem Gouverneur von Bom- bay eine schöne goldene Tabatiere, von der ostindischen Compagnie einen prächtigen Caschemir-Shawl:c. Ein zwar nicht so kostbares, aber seinem Herzen unendlich theures Geschenk, war eine Dose von dem berühmten Ienner , mit der einfachen Aufschrift: Näwai-ä ^ennei- w ^ean 6« Ori-o.— De C. ging neben seiner Berufswissenschaft auch mit der Litera- tur gleichen Schrittes fort, und beschäftigte sich besonders mit Reise- beschreibungen, um die natürlichen Vorzüge entfernter Gegenden kennen zu lernen und dann den Mitteln nachzuspüren, wie das Beste in sein neues Vaterland zu verpflanzen wäre; zu Folge dieser Forschungen siel ihm der Nahme des trockenen oder Bergreises auf, der allein schon die der Natur des gemeinen in sumpfigen Gegenden wachsenden Reises ent- gegengesetzten Eigenschaften dieser Pflanze aus den kühleren, höhern, trockenen Gegenden Asiens bezeichnet. Der Gedanke, diese Pflanze nach Europa zu bringen und anstatt des gewöhnlichen Reises einheimisch zu machen, beseelte ihn, und mit seiner gewöhnlichen Lebhaftigkeit schritt er zur Ausführung. Er schrieb an die zahlreichen Gönner und Bekann- ten, welche er in jenen Gegenden durch den Briefwechsel über Schutz- pocken erworben hatte, und verlangte von diesen nicht nur Neissamen, sondern auch alle jene Sämereyen, von welcken sich mit Grund vermu- then ließ, sie könnten in Europa mit Nutzen gedeihen. Vergebens waren indessen alle seine Bemühungen, über Bombay, Bagdad, Bas- sora etwas zu erhalten, mit glücklicherem Erfolge ging er jedoch den wackern Reh mann an, der die große Gesandtschaft des russischen Kai- sers nach China als Arzt begleitete. In Kiachta, der Gränzstadt Sibi- riens gegen China, konnte Reh mann seines Freundes Ansuchen nach- kommen, welches treulich und schnell geschah. Nähere und ausführliche Nachrichten über diese Pflanze, welche bereits, zu Ehren des verdienst- vollen Mannes 1^2 6e (üarro (Or^xa inutica ^6 (^ari-o) genannt wird, findet man in der, in Genf herausgegebenen Nikliotköque Vri- tanniyu6, zu welcher de C. ebenfalls viele wichtige Beyträge lieferte. Um seinem zweyten Vaterlande Osterreich auf mehr als eine Weise nütz- lich zu seyn, übersetzte de C. Hormayr's österr. Plutarch ins Franzö- sische, und widmete diese Übersetzung der damahligen französ. Kaiserinn Mar ie Louise, welche ihn dafür mit einer prachtvollen Tabatiere be- schenkte. Auch veranstaltete de C. zu verschiedenen Zeiten große Sendun- gen echter Merinosschafe nach Gegenden, die der Schafzucht vorzüglich entsprachen, und trug dadurch zur Vermehrung des Nationalwohlstandes wesentlich bey. Er nahm ferner Antheil an der Ausgabe der Fundgruben des Orients, und übersetzte eine Denkschrift über die Abstellung des Negerhandels/ wofür ervondem Vicomte Castlereagh, damahligem
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe A-D, Band 1
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe A-D
Band
1
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
788
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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