Seite - 498 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Bild der Seite - 498 -
Text der Seite - 498 -
498 C e t t i n a . — Ch a b er t.
auf den Teufelssiein, folgt den Fischbacheralpen, dem Pöllerkogel, der
Sommeralpe, der Teichalpe, dem Nachkogel nach dem Schocket, der
den nördlichen Rand des Gratzerfeldes bildet. Hier senkt sich das Gebirge
gegen die Mur etwas ab, wahrend es im Osten und Süden nach und
nach in wellenförmiger Abstufung ganz in die Ebenen Ungarns ver-
schwimmt. Der Zug des Gebirges geht daher über die Mur, steigt gegen
Karnthens Gränzen etwas aufwärts, übersetzt mit den Ausläufern des
Nadels die Dräu, folgt in seiner Verbindung mit dem Waldbacher, der
gegen die Save abfallt, und nun dem linken Ufer bis an den Dran und
den Trojanerberg, einen Zweig der Neuthaleralpen. Die meisten Alter-
thumsforscher lassen die fragliche Gränze der Save noch weiter folgen,
in der Gegend des heutigen Kra inburg über sie gehen, sich auf das
Suchagebirg heben, wo am Fuße desselben die dreyfache Mark Nori-
cums, Pannoniens und Italiens (Carnias des cisalpinischen Gallien)
zusammenstieß. Der beyden letzteren Gränze zog nun über den Puresen-
berg, Oslizberg und Birnbaumerwald bis gegen den Berg Iavornia,
dem alten großen Illyricum angehörig. — Diesi ist der Höhenzug des
Gebirges, welches die römischen Schriftsteller das cetische hießen, und
von dem das kleine Kahlengebirge nächst Wien eingeschlossen ward.
Cett ina, Fluß in Dalmatien, entspringt auf dem Popilach,
stürzt in seinem Laufe von etwa 16 italien. Meilen vo.-. einer Höhe
nach der andern, und in einer wilden Felsengegend 150 Fuß herab als
der Wasserfall Wel ika Gubaviza, bildet bald darauf einen kleineren
Wasserfall, durchbricht den engen Paß von Mir i tz , breitet sich dann in
einem Thale aus, und fallt endlich bey Almissa in das adriatische Meer.
Dem Landstriche, durch welchen er strömt, gibt er den Nahmen: ^ r -
ra di (Bettina.
Chabert, Thomas v., k. k. Rath, orientalischer Dolmetscher
bey dem niederösterr. Landrechte, ist 1766 zu Constantin opel geboren*
1730 ward er als Zögling in die Wiener orientalische Akademie aufge"
nommen, 1785 als Professor an dieser Akademie, und 1793 als Secretar
bey dem k. k. niederösterr. Landrechte angestellt. 1817 legte er seine
Professur nieder, und trat späterhin als niederösterr. Landessecretar in
Pension, so daß er nur mehr die Dolmetschersstelle bekleidet. Er
schrieb: Kurze Anleitung zur Erlernung der türkischen Sprache für
Militärpersonen, sammt einem Handlexicon, Wien, 1739. (Dieses
Werkchen wurde bey Ausbruch des Türkenlrieges herausgegeben, und
ist jetzt sehr selten). — Latifi, oder biographische Nachrichten vol
züglichen türkischen Dichtern nebst einer Blumenlese aus ihren W
n vor-
Ioh. v. Muller.) — H^gi Leckt^e, ou 1a Oealion
F2lini552il<?5. VI-2M6 6N lunßue wryue, en ti-ois 2ct65, Wien,
1810. — C. hat auch mehrere Recensionen in verschiedene Literatur-
Zeitungen geliefert, und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Bear-
beitung eines vollständigen, mit einer reichen Phraseologie versehenen
französisch-türkischen Wörterbuchs.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie