Seite - 531 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
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Ch lumcy . — T h m e l , I os . 531
wachs der Zinsen bis zudem Betrage von 104,905 fl. C.M. anwuchs.—
1313 wurde Ch. von dem Kaiser mit dem Großkreuz des Leopoldordens,
und 2 Jahre darnach durch die Bestimmung ausgezeichnet, den Erzher-
zog Rainer mit M a r i a E l i s a b e t h , Prinzessinn von Sa-
v o y e n- C a r i g n a n, in der Prager Metropolitankirche zu trauen.
— 1329 fand zu Prag das Jubelfest der Canonisation des heil. Jo-
hann von Nepomuk Statt; Ch. verewigte das Andenken an diese
Feyerlichkeit durch Stiftungen an der Prager Metropolitankirche mit
einem Capital von 20,000 fl. C. M. Er entschlief 1330 den 14. Iuny
im 31. Jahre seines Alters, der Letzte seines Stammes. —Aus seinem
Testamente leuchtet derselbe Geist hervor, welchen Ch. bey Lebzeiten
rücksichtlich der Kirchengüter an Tag gelegt hat, indem er seine ganze
Nachlassenschaft, mit Ausnahme weniger Legate für seine Verwandten,
denen er jedoch früher ein großmüthiger Wohlthater gewesen, zu from-
men und religiösen Zwecken und zur Erhaltung seiner Diener bestimmte.
Chlumetz, böhm. Städtchen im Bidschower Kreise an der Czid-
lina, ziemlich schlecht gebaut, mit 2,619 Einw. Ein ansehnliches Ge-
bäude ist das grast. K ins ky'sche in Gestalt einer Krone gebaute Schloß
Carls krön, in dessen Nahe sich ein großer Thiergarten mit Hoch-,
^ und Schwarzwild befindet.
Chmel, Adam Mat th . , Professor der Physik und angewand-
ten Mathematik, wie auch Senior der philos. Facultat am Lyceum zu
Linz; geb. zu Teschen den 27. Aug. 1770, legteer seineHumanitäts-
studien zum Theil im gräfl. Tenczin'schen Convicte daselbst unter
der Leitung des gelehrten Scherschnik in den Jahren 1731 — 86 zu-
rück. Mit den besten Zeugnissen und Empfehlungen ging er nun auf die
hohe Schule nach W i e n , und absolvirte daselbst die philosophischen
Gegenstande, dann die Rechts-und politischen Wissenschaften, zugleich
aber hörte er, durch Veranlassung des Freyh. van Swie ten , auch die
höhere Mathematik in den vorgeschriebenen Cursen mit Auszeichnung.
1794 concurrirte Ch. um die Oenielehrersstette an der mahrisch-standischen
Akademie zu Olmütz, und erhielt das Anstellungsdecret vom 30. Au-
gust desselben Jahres. Während seines 9jährigen Lehramtes als ständi-
scher Ingenieur in O lmü tz, unterwarf er sich noch zwey Concursen aus
der Philosophie an der hohen Schule zu Wien für Krakau und Linz,
und zweyen aus dem Naturrechte für Olmütz. 1303 wurde ihm dage-
gen die Lehrkanzel der Mathematik, sohin auch derPhysik am Linzer k. k.
Lyceum zu Theil. — Seine Schriften sind: Darstellung der Begriffe
Recht und Pflicht (in den 6 ersten Heften des in Brunn bey Trasiler er-
schienenen allg. europ. Journals, Jahrg. 1797) — LogarithmischeDisse-
renzialien (in demselben Journale 1793, April- und Mayheft). — In5li-
wnon65 malkematicae. 2 Bde. Linz 1307. — Mehrere Gelegen-
heitsprogramme. — Als Lehrer des Geniefaches an der. mähr. stand.
Akademie führte Ch. mehrere practische Arbeiten und Vermessungen aus,
und lieferte Plane davon.
Chmel, Ios. , Chorherr des canonischen Stiftes vom heil. Augu-
stin zu St . F lor ian und zweyter geheimer Hof- und Hallsarchivar,