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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Seite - 570 -
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570 Co l l in , Mat th . v. gestrengtesten Thätigkeit, und erlangte durch seinen Eifer und seine tiefen Kenntnisse das Vertrauen und die Achtung des damahligen Finanz- ministers Grafen v. O'Donel im hohen Grade. Doch sein ununter- brochenes angestrengtes Wirken in seinem Berufe/ dem er nicht selten auch die Nachte weihte, zerstörten seine ohnehin nicht sehr feste Gesund- heit, und schon den 23.Iuly 1311 endigte ein Nervenfieber sein thätiges Leben, da er noch nicht 40 Jahre erreicht hatte. Heller Blick, reifes Unheil, lichtvoller Vortrag und unermüdlicher Fleiß mit Hintansetzung aller selbstischen Rücksichten zeichneten C. als Staatsdiener aus; edle und einfache Darstellung, so wie genaues Studium der Alten sind die vorzüglichsten Eigenschaften seiner dichterischen Leistungen, die sich in- dessen nie zu wahrhaft poetischer Kraft und Bedeutung erheben. Die Sprache in seinen dramatischrn Dichtungen ist männlich und theilweise erhaben, läßt aber kalt. Die Wahl seiner Stoffe zeigt, daß er dem männlich Erhebenden mehr nachhing als dem Rührenden, Gemüthlichen und Erschütternden, wodurch sich eine gewisse feyerliche plastische Ruhe in seinen Leistungen kund gibt, die an Starrheit gränzt und mittheilender Wärme ermangelt. C.'s frühere poetischen Arbeiten wurden durch ihn selbst vernichtet, auch trug er oft Jahrelang Plan und Ausführung eines Werkes im Gedächtnisse, änderte, besserte und berichtigte, bis er es zu Papier brachte. C. fand die lauteste Anerkennung seiner Zeitgenossen, und noch jetzt werden manche seiner dramatischen Dichtungen mit Erfolg dargestellt. Seine Tragödien erschienen zu Wien und Ber l in im Drucke, und seine sämmtlichen Werke auf Veranlassung seines geistreichen Bruders Mat th . v. C. in 6 Bdn., Wien, 1312—14. Sie ent- halten: Regulus, Coriolan, Polyxena, Balboa, Bianca della Porw/ Maon und die Horatier und Curiatier, die Oper: Bradamante, von R eich hardt in Musik gesetzt, jedoch nie aufgeführt, Oden und kleinere Gedichte, ein Bruchstim eines Heldengedichtes: Rudolph v. Habsburg, seine 1309 mit warmem Patriotismus gedichteten Lieder österr. Wehr- manner, und endlich prosaische Aufsätze verschiedenen Inhalts mit seiner Biographie. Unter der Leitung seines Freundes, des kunstsinnigen Grafen Mor iz von D i e t r i ch st e i n, wurde C. in der Carlskirche zu Wien ein einfaches Denkmahl gesetzt, wozu so reichliche Beyträge von seinen Freunden und Verehrern aus allen Theilen des Kaiferstaates einliefen, daß aus den Zinsen des Überschusses derselben ein Stipendium für Rechtsbeflissene gebildet werden konnte. Coll in, Matth. v. , Bruder des Arztes Heinr. Ios. v. C., ebenfalls der Arzneykunde Doctor, geb. am 13. April 1739; erwarb sich durch wesentliche Verdienste sowohl in seinem ärztlichen Wirkungs- kreise, besonders bey Epidemien, als auch in jenem eines öffentl. ordentl. Professors der Arzneywissenschaften an der Universität zu Wien , die Erhebung zum l. k. Hofrath neben seiner Professur. Von seinen Schrift ten sind anzuführen: I^6U!6 a Hl. 6e llaen, au 5ujet 6e mai^äi 6rupU0n. Wien, 1763.—kpigwla aäk. k. Valdinger' !a8 miiiai-68 a lluikuzdaiii IN6^)N5ti-atU!- pu8tul 5 l 5 Huik s n meai äici. eb., 1784. Er starb im hohen Alter 1617.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe A-D, Band 1
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe A-D
Band
1
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
788
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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