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576 C o I l o r e d o.
Artilleriesiandes ausgewirkt, und ein Bombardiercorps errichtet. In die-
sem Corps vereinte man die hoffnungsvollsten und verdientesten Männer
der Feldartillerie. Der ausgebreitetste Unterricht in der Mathematik,
Aufnahme-, Zeichnungs- und Befestigungskunst, kurz in allem, was
zur vollständigen Kenntniß ihres Faches erfordert wurde, vollendete hier
ihre Bildung. Einem so trefflichen Vorschlage konnte die vollste Geneh-
migung nicht entgehen, und C. ward zum Feldzeugmeister ernannt.
Beym Ausbruche des Türkenkrieges folgte er dem.Kaiser zum Heere
nach, welches den Feldzug mit Eroberung von Sabacz eröffnete.
Der Kaiser, mit C. bey dem Angriffe selbst gegenwärtig, der mit der
Beschießung des festen Platzes begann, überzeugte sich bald von den
Fortschritten, welche die Artillerie in der Anwendung ihrer Waffe ge,
macht, und welche dem Heere, im nächsten Feldzuge/ den glänzendsten
Vortheil des ganzen Krieges errangen — Belgrad's Eroberung. C.,
der stets an den gefahrlichsten Stellen, in den Laufgraben, zur Seite
Loudon's, sich finden ließ, leitete alle Arbeiten der Artillerie auf
das eifrigste und zweckmäßigste. Zum Feldmarschall ernannt, wurde
ihm der Oberbefehl über das Beobachtungsheer an Preußens Gränze
übertragen, bis die friedlichen Verhandlungen des Reichenbacher Con-
greffes sie auflösten. Nun trat er mit neuen Vorschlägen zur Vermeh-
rung der Feld- und Besatzungs-Artillerie auf. Nach der Angabe des
Oberstlieutenants Vega, wurde eine Art neuer, weit treibender Mör-
ser gegossen. — Nachdem der Erzherzog Carl an der Spitze einer
Armee an die Ufer der Etsch gezogen war (1805), erhielt C., mittler-
weile zum Staats? und Conferenz-Minister erhoben, die Führung der
Ministerial-Geschäfte des Hofkriegsrathes. Als sich 1313 und 1314
Österreichs Waffenkraft siaunenswerther als je entwickelte, da wirkte
auch C., mit erfahrungsreicher Dienstkenntniß, thätigst für die Aufstel-
lung und Bewaffnung des Heeres, und wenn auch der Greis die treue
Brust der Gefahr nicht mehr entgegenzutragen im Stande war, so
machte er sich doch in jenem Zeitpuncte hochverdient, und würdig das
goldene Ehrenkreuz zu erhalten. So wirkte er bis zu den letzten Au-
genblicken seines Lebens, wo mit der letzten Kraft am 26. Nov. 1813
auch sein Daseyn schwand. — Wenzel GrafC.,geb. den 3.Oct. 1738,
des deutschen Ordens Ritter, Landcomthur zu Coblenz, k. t. geb.
Rath, Feldmarschall, Hauptmann der Trabanten-Leibgarde, Capitan
der Hofburgwache, und Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 56;
starb zu Wien den 3. Sept. 1322. — Franz de Paula Gundacker,
Fürst von C.-Mansfeld', der älteste von Hieronymus's Söhnen,
Ritter des goldenen Vließes, folgte seinem Vater, nachdem er seine
Laufbahn als Reichshofrath begonnen, 1738 den 23. Dec. in der Wür-
de eines Reichs-Vicekanzlers, welche er bis 1806 bekleidete, wo Kai-
ser Franz die deutsche Reichsregierung niederlegte; starb zu Wien am
27. Oct. 1307. Den Beynahmen Mansfeld hat derselbe in Rück-
sicht der durch seine Gemahlinn Mar ia Isabel la Gräfinn von
Mansfe ld seiner Familie angefallenen Güter angenommen. Der
heutige Majoratherr ist sein ältester Sohn, Rudolvh Fürst zu C.-
Mansfe ld, Graf zu Walsee, Vicegraf zu Me ls , Markgraf zu
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie