Seite - 582 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1

583 C o m o. Piandelle Fugazza, Polesella, Pontebba, Porto Grnaro, Porto levante, Porto Sorino, Primolano, S. Giuliano, Sta. Maria Maddalena, Sta. Maria in Punta, Ticcarollo, Valice, Valtastico, Visonale. Co?N0, Delegation im lombard. Gouvernement des lombard. venet. Königreichs, 75^ Quadratm. groß, mit 320,000 kathol. industriösen Einw., im Norden gebirgig, mit anmuthigen Thalern, im Süden sanft hüglig, gränzt an den Lago maggiore, den Comer-und Lugersee, wird durchstossen vom Ticino, der Adda und vielen kleinern Flüssen, umfaßt mehrere Seen. Diese Delegation oder Provinz hat etwas Waldung, gute Alpenweide, Rindviehzucht, guten Acker-, Wein-, Oliven-und Seidenbau, einträgliche Fischerey; die Berge liefern Marmor, Alaba- ster, Schleifsteine. Die Einwohner beschäftigen sich außer Acker-, Wein- Ohl-, und Seidenbau, mit Handwerken, Fabrikaten, Olasschlei- fen, und Verfertigung chirurgischer Instrumente. Como, lombard. Hauptstadt der gleichnahmigen Deleg., an der Südspitze des Comersees und am Fuße einer steilen Anhöhe sich ausbrei- tend, auf deren Gipfel die Reste des alten Schlosses Barade llo zu sehen sind. Die Stadt selbst ist nicht groß, mit Mauern umgeben, mit freundlichen und ausgedehnten Vorstädten, worunter besonders die Vor- stadt Borgo di Vico am Ufer des Sees eine lange Straße, meistens vallastähnlicher Häuser bildet. Mit Einschluß der 9 Vorstädte zählt C. 15,600 Einw., wovon auf die eigentliche Stadt 7,400 in 600 Häu- sern kommen. Man trifft hier viele alte Inschriften, und in der Vor- stadt Borgo di Vico wird bey dem Landhause des Fürsten O d e s- calchi, all' Olmo genannt, die alte Ulme gezeigt, unter welcher, der in C. geborne, jüngere Plinius gerne gesessen haben soll. Außer die< sem geschmackvollen Landhause trifft man in C. noch mehrere ansehnliche Palläste an. Unter den 12 Kirchen ist die, aus Marmor erbaute, gorhische Domkirche, die vorzüglichste. Unter den vielen, an der polirten Außen- seite, angebrachten Verzierungen und Statuen, bemerkt man den ältern und jüngern Pl inius in Lebensgröße sitzend dargestellt. C. ist der Sitz derDelegation undProvinzial-Congregation, eines Civil-, Criminal- und Handelstribunals, eines Bisthums mitCathedralcapitel, und bischöflichem Seminarium, eincs Lyceums, mit eleganter Fa^ade von 3 Marmor- säulen, und mit einer Bibliothek von 15,000 Bdn.; hat 3 Gymnasien, eine Knabenerziehungsanstalt (Lolie^io ^alio), eine Haupt- und Mäd- chenschule, ein Salesianernonnenkloster mit Mädchenerziehungsanstalt, ein neues Theater, ein Kranken-, Waisen-, Versorgungs- und ein Arbeitshaus, nebst mehreren andern Wohlthätigkeiröanstalten. Die Stadt treibt erheblichen Speditionshandei nach der Schweiz und nach Deutsch- land mit Reis, Seide, Seidenwaaren :c.; auch ziehen viele Einwoh- ner C.'s mit ihren Barometern, Thermometern, Fernröhren, Bril- len und mit Bildern, in ganz Europa herum. Die Manufacturen in Tuch, Seidenzeug undBaumwollgarnspinnerey sind nicht unbeträchtlich. Die Umgebungen der Stadt sind sehr fruchtbar, mit Landhäusern und Gärten geziert, besonders an den Ufern des Sees sehr anmuthig. Außer schönen Spaziergängen, tragen auch die Fahrten auf dem Comersee viel