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Comparetti. —Tom pos. Galant.-Arbeiten. 585
dig erschien. —I^Lttci-c; pi'acLvoli, 56 pillcoranno etc.—
cl(,nn6 6 c^. — ^I^rcliritt d'Italia, Trieft 1796.
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Ferrara. — storia 6i Vil)i, uomo memoranäo 6^' zuoi tempi
Sein berühmtestes Werk aber waren die untergeschobenen: Veg
<U ^55« , die bald allgemeine Verbreitung fanden, vielmahls auf-
gelegt wurden, da man sie lange für echt gelten ließ, und in alle
Sprachen übersetzt wurden. Auch schrieb er eine Fortsetzung zu
Tracy's Ideologia und arbeitete fortwährend für Zeitschriften und
Almanache.
Comparett i , Andr., geb. zu Vic inale im Friaul 1746,
machte seine ersten Studien in Pordenone, widmete sich dann zu
Padua der Heilkunde unter Morgagni , die er nach erhaltener Doc-
torswürde, in der Hauptstadt der damahls noch mächtigen venet. Repu-
blik ausübte. Nach Bianchini's Tode wurde er Professor der Medicin in
Padua. Nicht bloß als Arzt und medicinischer Schriftsteller hat C. sich
in der gelehrten Welt einen Nahmen erworben, sondern auch, und
ganz vorzüglich als Naturforscher. Zahlreich und mannigfaltig sind seine
scharfsinnigen Versuche zur Aufklärung mehrerer Theile der Naturge-
schichte. Kann man auch vielleicht nicht immer mit seinen Ansichten ein-
verstanden seyn, so bleibt ihm doch das Verdienst gesichert, viele That-
sachen neu entdeckt zu haben, deren hohen Werth Männer, wie Euler,
Bonnet, Sennebier, Sprengel u. a« ehrenvoll anerkannten. Er
starb zu Padua am 22. Dec. 1801.
Compositions-Galanterie-Arbeiten (falsche Schmuck- oder
Schwäbisch-Gmünderwaaren) kleine, aus leonischem Drahte, Tombak,
Bronze, Messing, Zinn :c. verfertigte, und zum Theil mit Steinen nach
Art der echten Waaren gefasite Gegenstände, welche jetzt häufig zum Putze
getragen werden, wie Ringe, Ohrgehänge/ Uhrketten und Petschafte,
Vorstecknadeln, Schieber,Kreuzchen,Kämme,Halsgeschmside, Diademe:c.
Es gibt in Osterreich eigene unzünftige Arbeiter, welche sich mitVer-
fertigung solcher Gegenstände befassen undCompositions-Galanteriearbei-
ter genannt werden. Die Bearbeitungsart ist verschieden und kommt theils
mit der Goldarbeit, theils mit der Gürtler- und Bronzearbeit :c. überein.
Man benutzt zu Ketten meistens Tombakdraht, zu andern Gegenständen
rothes,halbrothes odergelbes Tombakblech, welchesvon dieserVerwendung
den Nahmen Schmucktombak erhalten hat, weil dieses Metall durch dieBe-
arbeitung mit dem Golde, dem äußern Ansehen nach ihm am ähnlichsten ge-
bracht werden kann. Die Waare wird, wo es nöthig ist, gravirt, po-
lirt, gefirnißt, zuweilen auch vergoldet, selbst falsche oder echte Steine,
Perlen :c. in selbe gefaßt. —Früher wurde die Verfertigung der falschen
Schmuckarbeit nur sehr schwach und unvollkommen betrieben. Seitdem
aber um 1736 die ersten Arbeiter (Franz Patr iz und Stell i tz) von
der Regierung aus Schwäbisch - Gmünden nach Wien berufen wurden,
hat dieser Fabrikationzweig auch hier größere Ausdehnung erlangt, und
gegenwärtig liefert Wien schon gute Waare, wiewohl die Wiener Ar-
beit noch immer der französ. an Schönheit und Wohlfeilheit nicht gleich
kommt. Zu Rzeszow in Oalizisn befindet sich eine beträchtliche Anzahl
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie