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988 Tongregation. —Cong. d. Redemptoristen;c.
die Trümmer eines Castells tragt; mit 2,700 Einw., mehreren Kirchen
und einem Spital, 5ta. Hlaria 66' Vattu6i.
Congregation, wird in Ungarn die Versammlung des Comitats-
Magistrats genannt. Diese geschieht, mehrmahls im Jahre, zu unbe-
stimmten Zeiten, gewöhnlich in derjenigen Stadt, welche den Haupt-
ort einer jeglichen Oespanschaft ausmacht. In diesen C.en, die entwe-
der der Obergespan, oder auch der Vicegespan, in zeitlicher Abwesen-
heit des ersteren, auszuschreiben pflegt, werden die politischen Geschäf-
te abgehandelt. Der Comitats-Magistrat wird immer aus dem Adel
gewählt, und alle 3 Jahre restaurirt.
Congregation der Mechitaristen zu Wien. Diese armenisch-
geistliche Gesellschaft katholischer Religion wurde 1701 durch den arme-
nischen Priester Mechitar (der Tröster) zu Constantinopel gestif-
tet, und zeichnete sich schon zur Zeit ihrer Entstehung durch besondere
Fürsorge für die geistliche Literatur aus. Mechitar selbst übersetzte
das berühmte Buch von der Nachfolge Christi u. a. m. für seine damahls
noch sehr kleine Congregation. Nach mannigfachen Schicksalen, durch
Sectengeist verdrängt, schiffte sich Mechitar 1715 mit 11 Schülern
nach Venedig ein, woselbst die Congregation von dem Senate für
ewige Zeiten die Insel St. Lazaro geschenkt bekam, und daselbst eine
Kirche und ein Kloster erbaute. Sie zeichnete sich bis auf die neueste
Zeit durch literarische Thätigkeit aus, stiftete auf St. Lazaro eine ar-
menische Nationalakademie, lieferte Ausgaben der alten Literaturdenk-
mahle, übersehte Werke aus allen Sprachen in das Armenische, und
gab selbststandige Schriften in allen Fächern der Literatur heraus. Die
in Triest ansasiigen Mechitarisien übersiedelten sich 1310 mit kaiser-
licher Bewilligung nach Wien, woselbst ihnen die Kirche zu Mar ia
Schutz sammt dem ehemahligen Capuzinerkloster in der Vorstadt St.
Ulrich angewiesen wurde. Aitsier den gewöhnlichen Klostergelübden ha-
ben die Priester dieser Congregation noch die besondere Pflicht, wenn
sie von ihren Obern verschickt werden, nach allen Theilen der Erde zu
gehen, um den katholischen Glauben, auch mit Gefahr ihres Lebens,
zu verkündigen. Sie haben einen Abt zum Vorsteher, welcher gewöhn-
lich zugleich Erzbischof oder Bisckof ist, um die Priester weihen zu kön-.
nen. Ihren Gottesdienst halten sie nach dem armenischen Ritus, einige
Feste werden mit besonderer Feyerlichkeit abgehalten, darunter vorzüg-
lich das Fest der Auferstehung und das Fest von Mar ia Schutz, als
Ordenspatroninn durch Abhaltung feyerlicher Processionen. Die Congre-
gation besitzt auch in ihrem Klostergebäude (wie ehemahls in Triest)
eine eigene Buchdruckerey und Buchhandlung, deren Verlagsbetrieb für
die Verbreitung und Befestigung des orthodoxen Katholicismus sehr
thätig ist. 1824 erhielt sie ein ausschließendes 30jähriges Privilegium
auf die Drucklegung der lateinischen Breviere und Missalien für den gan-
zen Umfang der Monarchie, Ungarn ausgenommen. Vergl. Mechi-
taristen.
Congregation der Redemvtoristen, und die Rirche zu
St . Mar ia am Gestade in Wien. Die C. der R., auch nach ih-
rem Stifter> Alphons Liguori (geb. zu Neapel 1696, gest.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie