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Cornet. — Cornides.
Tornet A./ emer der vorzüglichsten deutschen Tenoristen, warum
1790 im südl. Tyrol geboren. Seine erste musicalische Bildung erhielt
er in Wien, wo er früh in Concerten mit vielem Beyfalle sang. In
spaterer Zeit war er bey vielen deutschen Theatern, am längsten inHam-
burg engagirt, von wo aus er große nnd gewinnbringende Kunstreisen
nach Dänemark, Schweden, Holland und Frankreich machte. Gegen-
wärtig ist er erster Tenorist beym TheaterM Braunschweig. Außer-
dem, daß er eine sehr ausgebildete klangvolle Stimme besitzt, ist er auch
zugleich ein sehr talentvoller Schauspieler.
Corniani, Ioh. Bapt., geb. zu Agli Orzi-Nuovi 1742,
war ein Zögling des von der Verbrüderung di Somasca geleiteten Col-
legio di S. Bartolomeo in Brescia und der höhern Lehranstalt zu
Mailand. Auf mehrere jugendliche Dichtungen, die ihm in dem letzten
Ort den Eintritt in die Akademien Degli Umoristi und de' Trasformati
eröffneten und zahlreiche Aufsätze in verschiedenen Zeitschriften, folgten
sein sa^gio 6(;Ila8t0i-ia lett^i-aria 66AÜ Orxi 1771 und 82^^10 30pi2
I'alemanna po65ia. Eben so ausgezeichnet von Seiten des Vortrages
als des Inhaltes sind sein sa^^io znpra Luciano 0 512 c^ uacli-0 6'ali-
icki 6 6i mad^rni c08tumi. Bassano und Venedig 1733; I r»i
eb. 1790 und die von ihm geschriebenen Lobreden aufBor-
gnoli, Capello, Carcano, Carli, Cerini, Covi, Du-
ranti und Galileo Galilei. Die werthvollste Frucht seiner vorherr-
schenden Liebe zur Literargeschichte ist: I secoll äeila I^ettei-alui-a Ita.-
liana dopo ii 8U0 i'i3^)i'^im6nt0 commeniario raAionato^ Brescia
1304—13 in 9 Bdn. In dieser ersten Ausgabe wird die Geschichte der
ital. Literatur vom 11. Jahrh, bis 1750; in der zweyten (eb. 1317/
10 Bde.) bis 1800 geführt/ Alles beruhet in dem trefflich geschriebe-
nen Werke auf eigenen, unparteyischen Untersuchungen. Der Ver-
fasser hat dabey nichts weniger als eilwn bloß bibliographischen Stand-
punct festgehalten, denn er verwahrt sich davor in der Vorrede ausdrück-
lich; man darf ihn also weder mit seinem Freunde Mazzuchelli, noch
mitTiraboschi oder gar mit Crescimbeni vergleichen. Empfäng-
lich fur alles Gemeinnützige hatte C. schon früher durch mannigfaltige
Bemühungen und durch gemeinnützige Schriften den Wohlstand seiner
Mitbürger befördert. Diese Verdienste bewogen die Republik Venedig,
ibn in den Grafenstand zu erheben. Sie erwarben ihm die verschiedenen
Ämter, die er nach und nach in Brescia bekleidete, nahmentlich die
Präsidentenstelle bey der dortigen Gesellschaft der Wissenschaften und
Künste. Er starö 1313.
Cornides, Daniel v., Prof. der Diplomatik und Heraldik,
Bibliothek-Custos ander königl. ungar. Universität zuPesth, ein gründ-
licher berühmter ungar. Geschichtsforscher, wurde geb. zu St. Ni co laus
in der Liptauer Oespanschaft 1732. Sein Vater, Mart in von C.,
war Apotheker in der lönigl. Frey- und Bergstadt Kremnitz. Daniel
C. studirte daselbst unter dem Rector Ioh. Sextius, später zu L os-
soncz, wo er auch die magyarische Sprache lernte, unter dem in der
latem. Beredsamkeit sehr bewanderten Rector des dasigen reformirten
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie