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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Seite - 611 -
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Seite - 611 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1

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Croatien. I. Geschichte. 611 traftigern Maßregeln des Königs Ludwig 1342 beseitigt, welcher C., Dalmatien und Slavonien mir Siebenbürgen vereinigte, und seinem Bruder Stephan übergab. Nach Ludwig's Tode erhielt dessen älte- ste Tochter Mar ia, Gemahlinn des Königs Sigismund von Böh- men, das ungar. Reich, und König Andreas von Neapel, der auf Einladung der dalmat. Großen, Dalmatien, C. und Ungarn er- oberte, ward 1336 ermordet. Doch ward kurz nachher sein Sohn Wla- dislaw zum König von-Dalmatien und C. ausgerufen, welcher 1409, als er sich nicht länger gegen Sigismund halten konnte, seine An- sprüche den Venetianern verkaufte, welches Sigismund, gehindert durch die Unruhen, welche seine Erhebung zum deutschen Kaiser bewirk- te, ruhig geschehen lassen mußte. Nach der Mitte des 15. Jahrhunderts ward C. fast fortwahrend von den Türken beunruhigt, besonders nach dem Tode des Königs Mathias und seines Nachfolgers Wladis- law, eines poln. Prinzen. Größer noch wurde die Gefahr unter Fer- dinand, dem ersten croatisch-slavon. Könige aus dem Hause Osterreich/ und unter Maximil ian I I . Fast ganz C. ward durch Mord und Aus- wanderung entvölkert, und schien jedem Eroberer als Beute preisgege- ben. Da auf diese Weise die Gefahr selbst dem deutschen Reiche nahe gebracht wurde, so beschloß der Kaiser mit Genehmigung der Stände ein stehendes Reichsheer in den croatisch-slavon, Wüsteneyen zu halten. Die Ausführung dieses Planes fand zwar viele Schwierigkeiten, aber man hob dieselben endlich durch die Errichtung einer Markgrafschaft nach alter Weise, welche Kaiser Rudolph unter der Benennung eines ewigen Generalats der croat. Gränze dem erzherzoglich-österr. Hause und als Oberhaupt dieses Hauses demjenigen Erzherzoge verlieh, der sie am besten verwalten konnte, nähmlich dem Erzherzoge Car l von Steyermark, Kärnthen und Kram; 1575. Die ungar. Reichsstände waren zwar anfangs hiermit unzufrieden, sahen sich aber doch gezwun- gen, dieses deutsche Generalat anzuerkennen, weil es ihnen das einzige Mittel zu seyn schien, eine völlige Vereinigung C.s mit Deutschland zu verhindern. Auch behielt der jedesmahlige Ban von C., Slavonien und Dalmatien die Verwaltung der Regierungsangeleambeiten und selbst das Feldherrnamt über die alten Unterthanen, die nicht in das Gene- ralat gehörten. Dessen ungeachtet eroberte der Sultan Amurath I I I . ' 1592 die Festung Bihacs in C., die nebst einigen umliegenden Or- ten seitdem in türk. Gewalt blieb. Die eigentliche Gränze aber wurde erst 1699 in dem Carlowitzer Frieden bestimmt, in welchem der Sultan alles Land jenseits der Unna an das ungar. C. abtrat. Das croat. Lit- torale dagegen ward 1717 zu der kaiserl. oder zum österr. Littorale geschlagen; blieb aber unter der Gespanschaft Agram bis 1776, wo das Littorale aufgehoben, der Strand in 3 Ge- spanschaften vertheilt, und wieder mit C. verbunden wurde. Von 1767 dis 1777 wurden die 3 Reiche C., Slavonien und Dalmatien nebst an' zen getrennt, und haben ihre besondere militär. Verfassung.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe A-D, Band 1
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe A-D
Band
1
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
788
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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