Seite - 615 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Bild der Seite - 615 -
Text der Seite - 615 -
Croatien. II. Geographie u. Statistik. 615
befinden wie die Draga zwischen Piket und Buccar i ; Scurigna zwi-
schen Flume und Lippa; Winodol unfern Czirkvenicza, welches
von vielem Wein, der allda gefechset wird, den Nahmen führt.—Vorzüg-
licher sind in physisch-geograph. Hinsicht jene, in welchen die Hauptflüsse
Save und Kulpa fließen; weil sie sogleich beym Ausgange dieser Flüsse
aus dem Gebirge sehr ausgedehnt, und den Ausgießungen sehr unterwor-
fen sind. Aber die merkwürdigsten Thaler sind zwischen den Hauprgebirge«
zügen und in dem grosien Gebirgsaggregat; tkeils weil manche darunter
sehr lang, manche wie jene, in welchen die Bäche Sluinchicza, Kora-
na, Mresznicza, Dobra fiiesien, beynahe bis Carlstadt sehr eng, tief
und felsig sind; theils endlich und vorzüglich, weil mehrere durch Berge
und Hügel so fest gesperrt sind, dasi daraus kein Wasser in offenem Bet-
te abstießen kann. Diese lebte Eigenschaft macht vor andern merkwürdig:
Das längste und engste Thal, welches die Kette der Alpen Velebich mit
den anhangenden Bergen bildet, Szenszki put d. i. Zengger Weg ge-
nannt. Man erwählt sich, daß die Zengger, um die Türken in Gra-
cbacz zu überfallen, einst diesen Schleichweg wählten, woher auch die
Benennung stammt. Dieses Thal fangt unfern Grachacz beym südli-
chen Ende dieses Gebirgszuges an, und dehnt sich bestandig zwischen den
Alpen bis zum ersten Abfall der Höhe derselben bey Carlopago, von
da bis zu dem andern bey Zengg. Es ist durchgehends, nähm'ich von
der Alpenspitze Szveto Berdo bis Szamar , durch Bodenerhöhungen
und Felsen nicht selten unterbrochen, gleichsam in mehrere Thäler
abgetheilt, und überall durch Berge, welche mit dem Hauptgebirge zu-
sammenhängen, so gesperrt, daß das häufige Regenwasser, welches sich
darin sammelt, — so viel man weiß — nirgends einen offenen Abfluß
findet. Wo das Thal aber dennoch dem Wasser einen Ablauf gestattet, wie
dieß in St i rovacsha Po l jana , unter der Alpe Badany der Fall ist,
so geschieht der Abfluß nur in einen Seitenast des Thales, aus welchem
die Oewässergleichfalls nirgends offen ablaufen können. —Zwischen Vele-
bich und Verbäcska Sztäza und andern Mittelbergen dehnt sich ein
sehr breites, ebenes und langes Thal, welches einst ein eigenes Eomi-
tat unter dem Nahmen Licca bildete, und jetzt von gleichbenannten
Gränzern bewohnt wird. Dieses Thal wird zwar von mehreren und nicht
unbedeutenden Bächen bewässert; aber es ist dennoch durch Berge von
allen Seiten so verrammelt, dasi für die Gewässer kein offener Abfluß
übrig bleibt. Die Ansicht dieses Thales ist zwar anmuthig, aber der Bo-
den ist sehr unfruchtbar, an vielen Orten ragen aus denselben Felsen
hervor, die anstoßenden Berge strotzen von Felsen, und die rechts und
links sichtbaren Alpenrücken und Spitzen verleiden dieselben Jedermann,
der das Thal nicht seine Heimath nennen kann. — Korbavia ist eben so
beschaffen, nur ist es von einem geringeren Umfange, fruchtbarer und
felsenfreyer. Es ist durch die, dasselbe umgebenden Gebirge gegen Licca
zu, Porlapacsko und Mekinyärszko Berdo, welche mit Verbäczka
Szräza zusammenhängen; gegenüber aber durch die Berge Duboki und
Podaliste, welche mit Kamenita Goricza verknüpft sind, und auch an
beyden Enden so eingeschlossen, daß die fließenden Gewässer, die alle
bey Pechani zusammenkommen, von da nur unterirdisch ablaufen kön-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie