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«28 C s ä k o . - C s ä k y .
Spater kam sie an die Z r in y i'sche Familie. Ihre vormahlige Pracht be-
schreibt der deutsche Reisende To l l ius . Trauer senkte sich auf diesen
Geburtsort des berühmten Helden und Patrioten Niko laus Z r i ny i ,
durch die Verschwörung des Grafen Peter Z r i ny i mit Frangepan
gegen den König von Ungarn, nach deren Entdeckung die Burg bela-
gert wurde. Denn ehe noch Peter Z r i n y i im Lager anlangte, wurde
er geschlagen und zog sich mit Frangepan und seinen Truppen in
die Burg zurück, die er für diesen nicht vorhergeseyenen Fall zur Aus-
haltung einer Belagerung besser zu befestigen unterlassen hatte. Der österr.
Feldherr Spancav ius bestürmte mit seinen Truppen die Burg so
lange, bis er sich durch die zusammengestürzten Mauern einen Weg in
dieselbe bahnte. Da Z r i ny i befürchtete durch seine eigenen Soldaten
den Belagerern ausgeliefert zu werden, verließ er mit seinen Mitrer-
schwornen in der Nacht heimlich die Burg, und die Besatzung zerstreute
sich gleichfalls, als sie dieß erfuhr. Bekanntlich wurden Peter Z r iny i
und Frangepan gefangen und 1671 zu Wiener-Neustadt als
Rebellen enthauptet. — Aus der in der alten Burg befindlich gewesenen
Zrinyi'schen Waffen-, Münz-, Bilder- und Antiken-Sammlung ist
vieles bis auf unsere Zeiten gekommen, und wird noch in dem jetzigen
Schlosse zu C. aufbewahrt. Hier prangt unter andern das wohlgetroffene
Bildnis; des ungar. Leonidas, Nikola.us Z r i n y i , von welchem
der Veteran der magyarischen Dichter, Franz von Kazinczy zu
Sz^pha lom, eine richtige Copie besorgte, in Kupfer stechen ließ,
und mit einer anziehenden Biographie des Helden, die 1325 in Wien
ins Deutsche übersetzt wurde, begleitete.
Csako, die ungar. Benennung der Mütze der Husaren, die auch
in die deutsche und französische Sprache aufgenommen worden ist.
Cf tk^, eine berühmte ungar. adelige und gräfl. Familie, aus der
sich mehrere durch Patriotismus, unerschütterliche Treue gegen den Lan-
desfürsten, Staatsklugheit und Gelehrsamkeit besonders ausgezeichnet
haben. Sie ist eine der ältesten ungar. Familien (höchst wahrscheinlich
jetzt die älteste). Thurocz, einer der ältesten ungar. Chronikenschreiber,
leitet in seiner Chronik diese Familie von dem ungar. Heerführer Za-
bolcs (Saboltsch) ab, der in der heutigen Szabolcser Gespanschaft
auf dem Platze, wo jetzt die Ruinen der Burg Csäkvara liegen,
die Burg Chäk (Csak, Tschak) baute, von der seine Nachkommen
Csäky genannt wurden, welche Burg zu den Zeiten des Königs
Andreas zerstört wurde. Daß diese Burg groß war, zeigen noch die
heutigen Ruinen. Die Csäky'sche Familie, bey welcher jetzt die Oberge-
spanswürde in der Zipser Gespanschaft erblich ist, blühte daher schon vor
7 Jahrhunderten. Anfangs hatte sie nur in der Szabolcser Gespan-
schaft Besitzungen, spater erhielt sie auch welche in der Abaüjvärer,
Saroser, Gipser, Trencsiner u. a. Wir führen hier folgende C. in alpha-
betischer Übersicht an: Graf Emanuel C., Obergespan des Zipser
Comitats und wirklicher geh. Rath, ein geschmackvoller lateinischer Stylist
im Lapidarstyl und deutscher Schriftsteller, gest. am 23. Dec. 1325 zu
Kaschau. Sein FamiliengutHottkocz verwandelte er in ein wahres
Tusculum. Der englische Lustgarten wurde mit Statuen und andern
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie