Seite - 641 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1

Csongräd. — Csongräder Gespanschaft. Csongräd, ungar. Marktfl. im gleichnahmigen Comitat, mit 12,450 Einw., auf einer Halbinsel der Theiß, welche hier den Fluß Körös aufnimmt und den Trümmern eines alten Schlosses. Csongr^der Gespanschaft, in Oberungarn, dießseits derTheisi, liegt zwischen 6 andern Gespanschaften und zwischen den DistrictenGroß- und Klein-Kumanien um die Theiß herum, welcher Strom mitten durch dieselbe fließt, und ihr dadurch eine für den Handel sehr geeignete Lage verschafft. Gegen Norden gränzt sie an die Heveser Gespanschaft, an Oroß-Kumanien und einen kleinen Theil derBekeser, gegen Osten an dett untern Theil der Bekeser und einen Theil der Csanader Gespanschaft, gegen Süden an einen andern Theil dieser, und an die Torontaler Ge- spanschaft, von welcher sie durch die Flüsse Theiß und Maros getrennt wird, gegen Westen an die Bacser Gespanschaft (bis zur Pußta Otömös), an Klein-Kumanien (mit einem länglichen Winkel, der bis Szegedin auslauft) und an drey Stellen an die Pestk/er Gespanschaft. Die C. G. ist 6 bis 7 Meilen lang und 4 Meilen breit, hat einen Flächeninhalt von 63 Quadratm. und 35,000 Einw. Sie führt ihren Nahmen von der alten Burg Csong räd. In dieser Oespanschaft sind gar keine Berge, kaum einige Hügel mit Holz und Weingärten, sondern weite Ebenen / so daß man bey heiterem Wetter von hohen Thürmen die ganze Gespan- schaft übersehen kann. Ihre vorzüglichsten Flüsse sind: 1) Die Theiß/ welche von Oyoja bis Martonos fließt und zuerst durch die aufge- nommene Köros, dann durch die Maros vergrößert, die Gespanschaft bewässert, jedoch nicht selten durch Überschwemmungen über ihre niedern Ufer großen Schaden verursacht. 2) Die Maros, welche an der Gränze der Torontaler und Csanäder Gespanschaft in die Csongräder eintritt, durch diePußtenTöny es undLele gegen Szegedin stießt, in ihrem reinen Wasser schmackhafte Fische führt, und oberhalb Täpe in die Theiß fallt. 3) Die Körös, die gleichfalls sowohl an reinem Wasser als auch an schmackhaften Fischen die Theiß übertrifft, tritt an der Gränze der Heveser und Bekeser Gespanschaft in die Csongräder, schwillt immer mehr an, je mehr sie sich der Theiß nähert, schadet durch ihre Ergießun- gen den Wiesen, auf welchen Schilf die Stelle des Grases einnimmt/ und vereinigt sich oberhalb Csongrad mit der Theiß. 4) Die Kurcza, ungefähr halb so groß als die Körös, treibt jedoch auf ihrem kurzen Laufe von 3 Meilen mehrere Mühlen; sie entspringt aus der Köros/ fließt durch die Pußten TM?"und Hika, unterhalb Szentes vorbey, gegen Szegvär, wo sie mehrere Seen und Sümpfe bildet, besonders wenn sie von der anschwellenden Theiß in ihrem Laufe gehindert wird; bey S z e g v ä r vereinigt sie sich mit der Korogy und fällt endlich in die Theiß; sie hat treffliche Fische, besonders Aalruppen. Graf Käroly i ließ in dieser Gespanschaft 1779 einen Canal von 13,000 Klftn. von einer Stelle der Theiß bis zu einer andern anlegen. ""» P roduc . t e : Weitzen, Kukurutz (Mais) in Menge, vieles uttv gutes Obst, Wassermelonen, vieler und sehr guter Tabak (der bests bey Szegedin, ein Gegenstand des Handels), viel Hanf, schwacher Landwein (wovon sich besonders der bey Mindszent und Szeg editt wachsende nicht lange halten läßr), schöne Wiesen und vortreffliche W ^ Oesterr. Nat< Encykl. Bd. i. 41