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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Seite - 647 -
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Seite - 647 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1

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Czernin, die Grafen. 847 Camerarius C. Bruder, hatte einen Sohn gleiches Nahmens, welcher 1253 zu dem Besitze von Stanet iz , eine Meile von Chudenitz, gelangte. Dieses zweyten Brzetislaw's Sohn D iepo ld , der auf dem Riesengebirge, 2 Stunden von Chuden ib , eine feste Burg be- wohnte, spielte in der Geschichte Böhmens eine ausgezeichnete Rolle. Nach dem blutigen Tode des großen Ottokar wurde Böhmen dem furchtbarsten Elende Preis gegeben. Otto von Brandenburg, Vor- mund des jungen Königs W e n c e s l a u s I I . , hielt diesen in den Mauern des Schlosses Brzdiez gefangen, und ließ das ganze Land durch 3 Jahre auf das grausamste verheeren. Endlich gelang es Die- pold, der 1231 mit dem Bischöfe Tobias von Bechin die Zügel der Regierung führte, durch Kraft und Weisheit Ordnung herzustellen, den Unterdrückten aufzuhelfen, und dem Vaterlande bessere Tage zu be- reiten. Die Nachkommen Diepold's nannten sich Herren von Rie- senberg und Ska la . Sie führten immer ein gleiches Wapen mit ihren Stammgenossen, den Rittern C. von Chudenitz, und blieben stets Freunde und Nachbarn derselben. Viele der ausgezeichnetste^ Helden und Staatsmänner sind aus der Reihe ihrer Angehörigen her- vorgegangen.— Weniger reich und mächtig als die Riesenberge, blieb, wie es schon der angenommene Nahme von Ehudeni tz anzeigen sollte, durch lange Zeit der Zweig des Hauses, welcher sich C. von Chudenitz schrieb. Indeß geschieht desselben doch oftmahls Erwähnung. Drey fromme Pröpste zu Prag : Ulrich, 1285, Drslaw, 1327, pnd Pro t iwa , 1338; dann P ro t iwa Bischof von Segnien (Zengg), welcher 1355 bey C^a r l 's IV. Römerzuge war', auch A m a b i- l ia , Stifterinn eines Nonnenklosters zu K la t ta u, gehörten zu din Gliedern dieses Hauses. Während des Hussitenkrieges blieben die C. von Chudenitz ihren rechtmäßigen Landesfürsten und dem kathol. Glauben ergeben. Sie werden als tapfere Vertheidiger T ach a u's 1427, und unter den Helden der entscheidenden Schlacht von L ipan 1434 rühmlichst genannt. Wi lh . C. von Chudenitz war unter Georg von Podiebrad's und Wladis law Iagie l 's Regierung Staats- mann und Krieger (1496, 1502, 1512). König Wladis law be- lohnte seine ausgezeichneten Dienste durch Verleihung mehrerer Güter. Als tapferer Krieger wird auch Jacob C. v. Chudenitz, Herr auf Tasnowiz und Lißt ian erwähnt, der in dem Heere Kaiser Carl's V. 1547 in der Schlacht von Müh lberg mitfocht. — Im Laufe des 16. Jahrhunderts gelangte das Haus Chudenitz immer mehr zu größe- rem Besitze und Ansehen. Es theilte sich in verschiedene Zweige, in die Linien von Tasnowiz , B rzez ina , Nedrahowitz u. s. w. Mehrere C. wurden insbesondere vom Kaiser Rudolph I I . sehr ge- ehrt und ausgezeichnet, z. B. Humprecht I I . , der 1525 geboren, 76 Jahre alt zu Chudenitz im Rufe außerordentlicher Frömmigkeit starb, und den Beynahmen des Heiligen erhielt. Als am Anfange des 17. Jahrhunderts die verhängnißvollen Religionsunruhen ausbrachen, theilten sich die verschiedenen Zweige des Hauses C. in ihren Ansichten und Meinungen. Diejenigen Mitglieder desselben, welche der protestan< tischen Lehre zugethan waren, wurden ihrer Güter beraubt, und
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe A-D, Band 1
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe A-D
Band
1
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
788
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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