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Czerny. — Czikann. O33
Czcrny, Carl, ist den 21. Febr. 1791 zu Wien geboren. Sein
Vater, ein geborner Böhme, war hier seit 1785 als ^laviermeister
ansäßig und unterrichtete seinen Sohn, den er schon in der frühesten
Kindheit zur Musik bestimmte, mit der größten Sorgfalt, indem er ihn
bald möglichst mit allen guten Compositionen und den damahligen besten
theoretischen Werken bekannt machte, so daß C. im frühen Alter große
Gewandtheit im Niederschreiben eigener Ideen, in Kenntniß der Par-
tituren und im Vortrag jeder Gattung von Tonwerken erlangte. C.
fing schönem 14. Jahre (1805) an, selbst Unterricht zu geben; die Z.ahl
seiner Schüler vermehrte sich bald so, daß er den größten Theil des Ta-
ges seinen Lectionen widmen mußte. Unter die vorzüglichsten seiner Schü-
ler gehören: Liszt, Döhler, Ca rolin e B elleville u. a. — 1318
gab C. seine erste Composition: Variationen für Pianoforte und Vio-
line (Wien, bey Haslinger), heraus. Seine ersteren Werke fan-
den allgemeinen Beyfall und C. erhielt von Seite der Verleger so
vielfaltige Bestellungen, daß 1313 — 33 von ihm 332 Originalwerke
im Stiche erschienen sind, unzahlige Arrangements von Symphonien,
Opern:c. ungerechnet. Seine eigenen Werke können eingetheilt werden
in Clavierstücke für das brillante Spiel und für die elegante Welt, in
Werke ernstern Styles, und in Werke für den Unterricht der verschiede-
nen, mehr oder minder vorgerückten Schüler. Unter den ersteren sind
vorzüglich bemerkenswerth: Phantasie und Variationen für das Piano-
forte, 3. Werk. — Sonate auf 4 Hände, 10. W. — Rondeau, 17.
W. — Hommage aux Dames, 3 Hefte, 163. W. — souvenir
tl^atral, 247. W. Bis jetzt 30 Hefte— Blumengallerie.— Musikali-
sches Pfennigmagazin. — Der Brand von Wiener-Neustadt 1334. — Mu-
sikalische Neujahrsgabe 1335, u. m. a. — Aus den Werken der zweyten
Gattung sind besonders zu erwähnen: 3 Fugen, 31. W. — Ouvertüre
auf 4 Hände, 54. W. —Rondeau, 68. W. — Graduale, 154. W. —
Offertorium, 155. W.—> In der 3. Gattung zeichnen sich aus: 100
Übungsstücke, 4Hefte, 139. W. —Anleitung zumPhantasiren, 200.W.
— 101 Passagen, Übungen, 3,Hefte, 261. W. — Die Kunst des Prä-
ludiums , 300. W. — C. hat noch vieles für Kirche und Orchester im
Manuscript, so wie er sich überhaupt in jeder Musikgattung versuchte.
Sein Styl ist äußerst brillant und dem Zeitgeschmack angemessen. Er
übersetzte auch Reicha's Vollständiges Lehrbuch der musikal. Composition :c.
und dessen Lehrbuch der Harmonie aus dem Französischen.
Czesinge, Cesinge, Ioh. s. Ianus pannonius.
Czibin, Fluß in Siebenbürgen, entspringt aus mehreren Quel-
len der Szelister Gebirge, gleich über der Baumlinie, welche Quellen
2 ziemlich große Teiche bilden, den kleinen und großen Insure, die fast
eine Stunde weit von einander stehen. Drey Stunden unterhalb ver-
einigen sich die Ausflüsse beyder, oberGararo n. Dann nimmt der Fluß
seine Richtung beyH erm annstadt, dem er den lateinischen Namen ^ i -
ienum (ungar. sxeken) gibt, vorbey, und fällt unweit des rothen
hurms in den Altstuß.
Czikann, Ioh. Iac. Feinr., k. l. wiril. Hofsecretär und Mit-
glied der mähr.- schles. Gesellschaft zur Beförderung der Natur- und Lan-
T
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie