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Czirach. — Czirbesz. 655
meinen Leben oft mit den Macedoniern verwechselt, was sie gern gesche-
hen lassen, um nicht für gemeine Walachen, welche sie an Bildung und
Wohlstand gemeiniglich übertreffen, angesehen zu werden.
Czirach, slavon. Herrschaft und Marktstecken in der Poseganer
Oespanschatt. Der Marktflecken liegt in einer waldigen Gegend, welche
vortreffliche Wildbahnen hat. Hier ist eine griechisch-nichtunirte Pfarr-
kirche (ein altes Gebäude) und eine Cavallerie-Caserne. Die Einwohner
sind grösitentheils Serben.
Cziräky de Dienesfalva, eine alte berühmte Familie in
Ungarn, die bereirs unter Bela I I . dem B l inden, und unter sei-
nen Nachfolgern blühte und die vom Kaiser Car l V I . (als König von
Ungarn Car l I I I . ) in den Grafenstand erhoben wurde. Das (Üoi-pus
^uri5 Hun^arici führt mehrere C. an, welche Staatsämter bekleide-
ten. Wir erwähnen hier nur folgende: 1) Moses C., königl Gränz-
commissär bey der Regulirung der ungar. Gränzen gegen Osterreich und
Steyermark unter Rudolph I I . und viroctoi- (Hau-zaruin
(als solcher unterschrieb er die berühmte I^acisicalio Vi«nnen5,'5 100t))
— 2) Adam C., ^u6lcic>rum Ocwvalium ^5565501- 1647; 1632,
königl. Commissär bey der Warasdiner Commission u. s. w.— 3) Mo-
ses C., lönigl. Commissär zu.r Rectificirung der ungar. Gränzen ge-
gen Osterreich, unter Leop old I. 1637.— 4) Ladislaus C., der
sich im siebenjährigen Kriege auszeichnete, und lange in preusi. Ge-
fangenschaft war. Sein Sohn ist k. k. geh. Rath und Reichsobenich«
ter in Ungarn, Oraf A n t o n C., geb. zu O d e n b u r g 1772^
ein Beförderer der ungar. Literatur, der sich auch als Schriftsteller
rühmlich auszeichnete.
lzirbesz, Andr. Ionas, evangelisch-lutherischer deutscher
Prediger zu I g l o , und Senior in den königl. 16 Kronstädten des
Zipser Comitats, ein unermüdet thätiger, gründlicher ungarischer Ge-
schichtsforscher, wurde geb. 1732 zu Szepes Vära l l ya oderKirch-
drauf in der Zipser Gespanschaft, wo sein Vater ,Samuel C.
40 Jahre lang evangel. Prediger Augsb. Confession war. Er studirte zuerst
in den vaterländischen Gymnasien zuDopschan, Gömör und L eu t-
schau, dann in dem Lyceum zu Preßburg, dessen berühmter Nec-
tor, der gelehrte Johann Tomka Szäzky, in ihm die Liebe zur
classischen Philologie und vaterländischen Geschichte weckte, die ihn auch
in seinem Greisenalter nicht verließ. Von hier ging er auf die Univer-
sität nach Ha l le , wo er in der Theologie den scharfsinnigen Theologen
und berühmten Polyhistor Baumgar ten, in der Philosophie Wolf 's
Schüler M e y e r, in der Mathematik und Physik Eberhard, in
der Kirchen- und Literargeschichte den berühmten Semmler , in der
Geschichte, Diplomatik uud Numismatik den Professor Joachim hörte.
Von da reiste er nach Göt t ingen, um Moshe im und Heu mann
zuhören, wurde aber bald ins Vaterland zurückberufen. Er reiste über
Hal le , wo er jetzt den großen Philosophen und Mathematiker Wo l f
fand, und mit ihm persönliche Bekanntschaft anknüpfte. In Leipzig,
Prag , Wien besah er mit vielem Interesse die Naturaliensammlun-
gen, da vaterländische Geschichte und Naturgeschichte zu seinen Lieb-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie