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C 3 i r j 6 k.
lingsfächern gehörten. Sogleich nach seiner Anstellung i n I g l ä fing er
selbst an, ein Münzcabinet (welches so reichhaltig wurde, wie wenig
Privatmanner in Ungarn besaßen), eine Sammlung alter Diplome,
Siegel und verschiedener seltener Manuscripte über die vaterländische
Geschichte, eine Mineraliensammlung (die besonders an Mineralien aus
den Zipser Bergstadren und an karparhischen Oebirgsarten reich war)
und eine (vorzüglich im historischen, numismatischen, naturhistorischen,
philologischen und theologischen Fache) sehr ansehnliche Bibliothek anzu-
legen, die er in der Folge, wie es die Umstände erlaubten, vermehr-
te. Die Urkunden- und historische Manuscripten-Sammlung vermehr-
te er jedoch bis zu seinem Tode. Noch in seinem hohen Alter, zwischen
70 und 80 Jahren, copirte er rastlos in dem Provinzial-Archiv der 16
Zipser Kronstädte zu I g l o , zu welchem ihm freyer Zutritt gestattet
wurde, Urkunden, die sich auf die politische und Kirchengeschichte der
deutschen Colonien in der Zipser Oespanschaft bezogen. In seinen jün-
gern Jahren bereiste er sehr oft die Karpathen in der Zipser und Liptauer
Gespanschaft, und durchforschte sie in topographischer, mineralogischer,
botanischer und zoologischer Rücksicht. Schon frühe trat er als Schrift-
sieller auf, theils mit latein. Gedichten in classischem Latein, theils mit
schatzbaren Beyträgen zudem ungar. Magazin von Windisch und zu den
Wiener privil. Anzeigen aus den sämmtlichen k. k. Erblandern (heraus-
gegeben von Tersitya nß ky), nahmentlich mit interessanten Karpathen-
Beschreibungen, mit numismatischen Erklärungen und Erläuterungen
seltener Münzen, und mit gründlichen Bücher-Recensionen. Ferner
schrieb er eine Di^ertati« de cli^nitate et iuril)U8 I^nc^i-avn 5eu
(Üomniz 82X0NUM 6e Fccpus, die er bey der Instauration der Pro-
vinzial-Verfassung der 16 Zipser Kronstädte (nach der Revindication der-
selben von Polen durch die Königinn Mar ia Theresia) am 30. Febr.
1775 handschriftlich bekannt machte; eine schätzbare Abhandlung, die
den Titel führc: ()si^ine8 6t I^It3l68 saxanum sce^usii und arbeitete
viele Jahre an einem ^cl^aratus 2(1 illuztrandain rem numai-iam
Hungaro-1>IN5^lvan2M) leider kam die Herausgabe dieser trefflichen
Werke nicht zu Stande. Seine ansehnliche Handschriften-Sammlung,
die viele wichtige Urkunden zur politischen und Kirchengeschichte Ungarns
enthält, wurde von Andreas v. Csäszär in Rosen au für seine
dem evangelisch-luther. Nationalgymnasium zu Rosen au vermachte
Bibliothek angekauft.
Cnrjek v. S
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zirj v. Sepsi Zsoltan/ Mich., ein ausgezeichneter ma-
gyar. Dichter, wurde 1753 zu Szarazberke in der Szathmarer
Gespanschaft von reformirten adeligen Ältern geboren, studirte in dem
reformirten Collegium zu Säros-Patak, und trat dann in die k.
ungar. adelige Leibgarde zu Wien ein. So wie die jungen ungar.
Gardisten Bäroczy, Bessenyei und Andere, wurde auch er von
patriotischem Enthusiasmus für die magyar. National-Literatur, zunächst
durch gelungene Übersetzungen aus dem Französischen und Deutschen,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie