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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Seite - 666 -
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666 Dalmatien, II. Geographie u. Statistik. Mulden :c. aus. Diese Breccie ist von ganz neuer Bildung, Knochen von Saugethieren kommen darin häufig vor, Menschenknochensollen ebenfalls darin vorkommen, aber die von Oermar beobachtete Thatsache, wel- cher darin ein Stück Olas fand, beweist hinreichend den neuen Ursprung dieser weit verbreiteten Formation. — Clima: Einigen Einfluß auf das Clima von D. zeigt allerdings die Stellung der Gebirge und noch mehr die große Ausdehnung dieses Landes von Norden nach Süden, aber er ist nicht sehr bedeutend, indem der Unterschied der mittleren Tem- peratur zwischen dem südlichsten und nördlichsten Theile kaum 1" 3^ beträgt, wobey die mittlere Wärme zu Nagusa mit 11' 3^ als die höchste un^ ter den wenigen beobachteten qngenommen wurde. Einen weit größern in die Augen fallenden Einfluß hat aber die Gebirgsstellung auf den Wind- strich und den Niederschlag. Denn da der trockene Ost und Nordost die vorherrschenden Winde in diesem Lande sind, so treiben sie die Ausdün- stungen des adriatischen Meeres meistens der Lon:bardie zu, und der Nie- derschlag steigt in D. kaum des Jahres auf 12 Zoll, wie dieß sowohl zu Cattaro als Zara (also in den beyden äußersten Theilen des Landes) gemachte Beobachtungen gezeigt haben. — Bewässerung: Das her- abfallende Regenwasser dringt mit Leichtigkeit in' die vielen Höhlen, welche hier wahrscheinlich in eben solcher Menge vorhanden sind, als in dem Kalke der nördlichen Gegenden, es treten dah,er auf den Höhen keine Quellen zu Tage. Wasserarmuth ist ein großer Übelstand in ganz D. In den meisten Gegenden muß man sich mit Cisternenwasser behelfen, und fast in allen Städten herrM große Klage über Wasser- mangel. In tiefen Gründen und unter der Oberfläche des Meeres treten dann einzelne Quellen hewor, die sich durch einen ungemein großen Reichthum an Wasser auszeichnen. Von Mineralquellen sind nur die Schwefelquellen, welche im Hafen von Salona entspringen, bekannt, sie werden aber nicht benutzt. Die Landseew, deren es mehrere gibt, sind klein und haben zu verschiedenen Jahreszeiten einen sehr ungleichen von Regen und Verdunstung abhängigen Wasserstand. Zu den bedeuten- deren gehören die Seen von Vrana, Nadine, Poglizza, Scor- dona, Zablachie, Morigne, Iesero, Ieseratz, Desna, Bachinsko-Blato und Rastok. Die wichtigsten Flüsse sind die Zermagna, Kerka, Celtine, Narenta, Suikorina und Ombla. Das adnatische Meer, in welchem eine große Zahl zu D. gehöriger Inseln negt, bildet mehrere bedeutende Meerbusen. Zu den größten gehört der von Cattaro, welcher zugleich den besten Hafen bildet. Die Canäle erhalten ihre Nahmen größtentheils von den Inseln, zwischen denen sie llegen, oder von einer bedeutenden, ihnen zunächst liegenden Stadt, wee der Canal von Zara. Sie zeichnen sich meistens durch tiefes Wasser Mts, und wegen der geringen Brette findet hier kein hoher Wellenschlag Statt; daher nehmen die Schiffer, welche aus dem nördlichen Theile des adnatlschen Meeres nach der Levante gehen, den Weg durch diese Canäle. Der große Wassermangel des Landes macht einen sorgfältigen Anbau des Bodens unmöglich. Fährt man an der Küste entlang, so sieht man ein schroffes, wohl nahe an 3,000 Fuß hohes, kahles Gebirge, welches sich dlcht ans Meer lehnt; seinen Fuß bedecken wellenförmige Hügel, d?-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe A-D, Band 1
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe A-D
Band
1
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
788
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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