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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Seite - 680 -
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Seite - 680 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1

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680 Dannenmayr .— Darmsai ten. ziehen ihm manche Collision zu. In der Handschrift und zum-Drucke fertig liegen: Lyrische Gedichte; Appius der Triumvir, heroisches Drama; Caroline, oder das Opfer der Liebe, ein Roman; Geschichte der ko'nigl. Freystadt Preß bürg u. a. m. Dannenmayr, Mathias, Professorder Kirchengeschichte an der Wiener Hochschule, Hofbüchercensor, und zuletzt erster Custos der Uni- versitäts-Bibliothek, wurde 1744 zu Opfingen in Schwaben gebo- ren. Die niedern Schulen studirte er in Ehinqen, Philosovbie und Moraltheologie aber in Augsburg unter den Jesuiten. Von hier ging er nach Freyburg, hörte Dogmatik und kanonisches Recht, und er- hielt, von Constanz, wo er indessen zum Priester geweiht worden war, wieder zurückgekehrt, 1771 die theologische Doctorswürde. Nur kurze Zeit trug er hierauf Polemik vor, denn schon 1773 betrat er die Lehrkanzel der Kirchengeschichte. Seine Vorlesungen, durch Scharfsinn und große Wahrheitliebe gleich ausgezeichnet, fanden bald allgemeine Würdigung. — Man berief ihn für denselben Gegenstand nach Wien, wo er nicht minder gefiel. Wenige Jahre jedoch vor seinem Tode, der am 8. Iuny 1805 erfolgte, ward er seiner Stelle als Professor entho- ben, und mit ehrenvoller Anerkennung seiner Verdienste zum ersten Cu- stos der Universitätsbibliothek ernannt. Seine In5!iwN0N65 kiswi-iak 6ccl68i25tic26 erhielten unter mehreren Mitbewerbern den ausgesetzten Preis von hundert Ducaten: sie erschienen 1733 zu Wien im Drucke, und erlebten eine zweyte Auflage, die aber erst nach seinem Tode, 1306, an das Tageslicht trat, obgleich die vielen Abänderungen von ihm selbst herrühren. Außer diesen haben wir noch von ihm: Inti-o^li^tio in tnsw- 6ccl65ia5tic3in universam. Freyb., 1778. — lligtoi-ia con- eb. 1730, und einige kleinere Abhandlungen polemi- schen Inhalts. Darmsaiten. Für die besten D. werden noch immer die römischen und neapolitanischen gehalten; doch werden jetzt auch im Inlande gute Saiten verfertiget. Die Wiener Saiten sollen nach jenen den ersten Rang behaupten, wahrend die französischen und englischen noch weit zu- rück sind. Doch wäre es zu wünschen, daß Kunstkenner das Verhältniß der inländischen zu den auslandischen Saiten genau untersuchen und wür- digen möchten, um das Vorurtheil, welches vielleicht hierin bis zur Stunde noch herrscht, zr. verbannen. Der Saitenfabrikation in Wien macht der ungemein große Verbrauch von Därmen zu Würsten ein bedeu- tendes Hinderniß, daher die dasigen Saitenfabrikanten, welche von den Fleischern wenig Schafdärme, sondern größtentheils nur Lammerdärme erhalten, ihre Saitlinge von ferne her, sogar aus Siebenbürgen zu beziehen genöthigt sind. Sehr gelobt werden die Saiten von Padua, welche den römischen an Oute wenig nachgeben; auch in Venedig ver- bessert sich dieser Fabrikationszweig immer mehr, und die dicken und übersponnenen Saiten aus Venedig stehen den besten auslandischen in keiner Hinsicht mehr nach. In Böhmen werden zu P r a g , dann zu Schönbach ziemlich viele Saiten gemacht. Ordinäre Sairen werden an mehreren Ortschaften Ungarns gemacht, besonders zu Spinnrädern,
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe A-D, Band 1
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe A-D
Band
1
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
788
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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