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Ebersberg, Ios. Sieg m. 7
der in den Markt, die Franzosen vom Markte ans in den Vormarlt und
gegen das Schloß dringen. Drey Stunden lang wogte der Kampf unent«
schieden, allein als die im Schlosse und Vormarkte kämpfenden Oster-
reicher den Befehl zumRückzuge erhielten, wurde Vormarkt und Schloß
plötzlich geräumt. Die Franzosen drangen auf beyden Seiten nach, wur-
den jedoch durch Hiller's Aufstellung auf dem Schildenberge zurückge-
halten; die Infanterie stellte sich links und rechts von E. in 2 Vierecken
auf, zum Schutze gegen die österr. Reiterey. Man sah nun der Fort-
setzung des Kampfes auf freyem Felde entgegen. Hitler mußte aber
auf die eben erhaltene Nachricht vom Vorrücken des Marschalls Lan-
nes gegen Steyer und Enns, und der Divisionen Nansouty
und Mol i tor auf dem rechten Traunufer gegen E., den Rückzug nach
Enns antreten. Die Franzosen waren durch den Brand in E, genö-
thiget, die Brücke zum Theil abzutragen, um sie nicht auch 'in Brand
gerathen zu lassen, und die Verbindung durch eine Laufbrücke herzustel-
len. Sie konnten daher die Österreicher nicht verfolgen, deren zweytes
Reservecorps bey Asten den Angriff des auf dem rechten Traunufer be-
reits angekommenen Generals Durosnel zurückwies, und erst um
lOUHrAbends dem österr.Heere über die Enns folgte. — Die Österreicher
verloren in diesem Treffen an Todten und Verwundeten 2,3(10; an Ge-
fangenen 2/216 Mann. Der Verlust der Franzosen mochte sich auf 4000
Mann belaufen, wovon 1,400 Mann der Division Clavarede ge-
fangen.
Kbersberg, Ios. SiegM., fürstbischöflicher (Breslau'scher)
Rath, beliebter Jugendschriftsteller, wurde geb. zu Steinabrunn in
Niederösterreich den 22. März 1799, Er studirte zu Nicolsburg,
und später in Wien, ohne, nach seinem eigenen Gestandniß sim Stu-
diren) an irgend einem bestimmten Zweige des Studiums Geschmack
zu finden, und sich einem solchen ausschließlich zu widmen. Schon früh fühl«
te er sich dagegen zur schriftstellerischen Laufbahn hingezogen. Seine ersten
Versuche: Gedichte, Recensionen und ein großes Schauspiel unter dem
Titel: Pauline, oder Liebe und Muth/ mißglückten, besonders letzteres
gänzlich, worauf er sich veranlaßt sah, als Jugendschriftsteller aufzu-
treten, in welchem Fache er unläugbar durch freundliche Belehrung,
mit Eifer und dem besten Willen manches Gute leistete. Die freyere
Ausbreitung seiner für die heutige Jugend wohlgemeinten Absichten ver-
anlaßte auch die Entstehung seines Zeitblattes: Feyerstunden (s.d.). Die
Zahl von E.'s sonstigen Erziehungs- und Iugendschriften ist sehr bedeu-
tend. Besonders verdienen darunter bemerkt zu werden: Der junge
Mann in der Welt, 2. Aufl. Wien, 1826. — Der Mensch und das
Geld, 2. Aufl. eb. 1829. —Was macht uns glücklich? 2. Aufl. eb. 1826.
— Seine Bearbeitung von W eisse's Iugendtheater ist nicht mehr zeit-
gemäß, so wie sein Belehrungs-und Unterhaltungsbuch der Naturgeschich-
te (4 Bde.) zu oberflächlich behandelt. Sein: Studirender auf gutem We-
ge zum Ziel, Wien, 1833, enthält eine treue, durch aufrichtige Ge-
ständnisse lobenswerthe, nur manchmahl zu sehr ins Detail gehende Dar-
stellung der ersten Lebenshälfte (?) des Verfassers. —Das Buch von gutem
geselligen Tone, eb. 1834, ist eine Art verbesserten Complimentirbuches.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie