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8 Ebersdorf. — Eble.
—- Seit Kurzem erscheinen seine: Erzählungen für meine Söhne; aus-
gewählte Sammlung moralischer Geschichten lc. 8 Thle. eb. 1835.
Ebersdorf (Raiser-iLbersdorf), niederösterr. Dorf der Herr-
schaft gleiches Nahmens im V. U. W. W., nahe an der Mündung der
Schwechat in die Donau, mit 1,136 Einw., einer großen Artillerie-
Caserne (vormahls kaiserl. Lustschloß), und einer ansehnlichen Metall-
uno Eisenwaarenfabrik der Brüder Win kl er v. Forazest, die an
100 Individuen beschäftigt. — Im Feldzuge von 1809 wurde E. dadurch
merkwürdig, daß hier die französ, Armee sich sammelte und den Über»
gang auf die Lobau bewerkstelligte.
Ebert, Carl Egon, einer der vorzüglichern lyrischen und epi-
schen Dichter neuerer Zeit, geb. zu Prag den 5. Iuny 1801. Sein
Vater, beeideter Landesadvocat und Fürstenberg'scher Hofrath, ein
durch Geist und Kenntnisse ausgezeichneter Geschäftsmann, ließ ihm
eine sehr sorgfältige Erziehung angedeihen. Seine wissenschaftliche Bis-
dung erhielt E. auf der Universität zu Prag, wo er auch seine Rechts-
studien vollendete. Schon früh zeigte er ungemeinen Hang zur Poesie,
und versuchte sich in allen poetischen Formen der deutschen Sprache, wo-
durch er bald große Gewandtheit in denselben erlangte. 1825 wurde E.
als Fürstenberg'scher Archivar und Bibliothekar angestellt. Seine
lyrischen Gedichte, welche sich besonders durch glückliche Versisication
auszeichnen, fanden allgemeinen Beyfall, und machten bald eine zwey»
te Auflage nöthig. Sie erschienen zu Prag 1824—1828. Seine fol-
genden Werke waren: Wlasta, ein böhm.-nationales Heldengedicht in
3 Büchern, Prag, 1829, aus der böhm. Sagengeschichte geschöpft,
wie denn E. mit besonderer Vorliebe an den Wundersagen und Geschich-
ten seines Vaterlandes hängt. Dieses Epos wurde ebenfalls mit warmem
Antheile aufgenommen. Darauf folgte: Bretislaw und Jutta, Prag,
1834, ein vaterländisches Schauspiel in 5 Aufzügen, welches in Prag
mit großem und dauerndem Beyfalle aufgenommen wurde, jedoch in
Wien, München und andern Städten kein besonderes Glück machte.
Die neuesten Dichtungen E.'s sind: Stir, ein Drama, und das Kloster,
von welch letzterer Dichtung einige Proben in den Jahrbüchern des böhm.
Museums ersckienen.
Ebesfälva (Klisabethstadt), ungar. ziemlich regelmäßig ge-
baute königl. Freystadt, liegt im Kokelburger Comitat, am nördlichen
Ufer des großen Kokelfiusses, in einem sehr angenehmen Thale, hat
2,900 meist armenische Einw., und eine kathol., reformirte und griecb.
Kirche. Man sieht noch die Trümmer eines Schlosses, in welchem die
Fürsten Avafi ihre Residenz hatten. Das armenische Mechitaristen»
oder Antoniner-Kloster hat eine sehr schöne, 73 Schritt lange, und
mit guten Gemälden und zwey 83 Klftr. hohen Thürmen gezierte Kirche,
und eine kleine armenische Bibliothek. Nicht unerheblich ist der Handel,
welchen die Armenier mit Wolle und inländischem Weine treiben.
Kble, Burkhard, geb. zu Weil in Würtemberg 1799. Er
absolvirte die Humaniora an dem Lyceum zuRastadt im Großherzoa/
thum Baden. 1816 kam er nach Wien, um hier sein weiteres Glück
als Militär-Arzt zu versuchen. Er wurde unter die besoldeten Zöglinge
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie